[6] Halt!
Eine Mühle seh’ ich blinken
Aus den Erlen heraus,
Durch Rauschen und Singen
Bricht Rädergebraus.
5 Ei willkommen, ei willkommen,
Süßer Mühlengesang!
Und das Haus, wie...
[6] Halt!
Eine Mühle seh’ ich blinken
Aus den Erlen heraus,
Durch Rauschen und Singen
Bricht Rädergebraus.
5 Ei willkommen, ei willkommen,
Süßer Mühlengesang!
Und das Haus, wie...
[133] Hans und Verene.
Es gfallt mer nummen eini,
und selli gfallt mer gwis!
O wenni doch das Meidli hätt,
es isch so flink und dundersnett,
5 so dundersnett,
i wär im Paradies!
„Hat sie sich denn nie geäußert
Ueber dein verliebtes Wesen?
Konntest du in ihren Augen
Niemals Gegenliebe lesen?
5 Konntest du in ihren Augen
Niemals bis zur Seele dringen?
Und du bist ja sonst kein Esel,
Theurer Freund, in solchen Dingen.“
[31] HEILIGE
Große Heilige und kleine
feiert jegliche Gemeine;
hölzern und von Steine feine,
große Heilige und kleine.
5 Heilge Annen und Kathrinen,
die im Traum erschienen ihnen,
baun sie sich und dienen...
[291] Heimat.
Viel tausend Menschen hat es sonst gegeben,
Die nie hinaus aus Stadt und Dorf gekommen,
Im selben Haus da sie erwacht zum Leben,
Ist ihnen auch sein letzter Strahl verglommen.
5...
[89] Heimkehr in die Jugend.
Könnt’ ich, so wie ein Wandersmann
Heim – in die Jugend gehn,
Klopft’ ich an unsrem Häuschen an,
Das ich nicht mehr gesehn.
5 „Bist du es, mein geliebtes Kind?
Wo...
[82] Heimweh in die Welt.
Blieb es doch so lang’ vor Liebe stumm;
kann ich doch mein Herz, mein Herz nicht töten.
War ich Dein, nur Dein in Glut und Nöten;
weißt warum?
5 Weil mein Herz so wild;
weil es...
[219] Heinrich von Meißen, genannt Frauenlob.
Vergeblich Mühen, in der Chronik blättern
Drin Deutschlands beste Namen sind gebucht –
Wohl steht da „Frauenlob“ mit großen Lettern,
Doch...
Du hast mich beschworen aus dem Grab
Durch deinen Zauberwillen,
Belebtest mich mit Wollustgluth —
Jetzt kannst du die Gluth nicht stillen.
5 Preß deinen Mund an meinen Mund,
Der Menschen Odem ist göttlich!
Ich trinke deine Seele aus,
Die Todten sind unersättlich.
[97] Helle Nacht.
Nach Paul Verlaine.
Weich küßt die Zweige
der weiße Mond;
ein Flüstern wohnt
im Laub, als neige,
5 als schweige sich der Hain zur Ruh –
Geliebte du.
...