• O sage nicht, du hast mich nie geliebt!
    Dein Herz spricht anders und des Auges Scheue.
    Wenn je ein Engel Täuschungen vergiebt,
    Verschweigt er auch die Thränen stiller Reue.

    In deinen Mienen streng, in deinem Stolz,
    In deinem Zorne hab' ich es gelesen,
    Daß deines Herzens Panzer längst zerschmolz,...

  • Zwar, ich bin glücklich; dir dank' ich es nicht,
    Mahnendes , trauerndes Traumgesicht.
    Zwar, ich bin ruhig; die Saiten sind stumm,
    Narben des Herzens sagen, warum.
    Zwar ich genas; doch weh den Gesunden,
    Schmerzen im Frühjahr die alten Wunden!

    Wieder auf Straßen im Sonnenschein
    Weiß ich dich...

  • Ich kann mich an euch nicht weiden,
    Ich kann euch nicht sehn und leiden,
    Ihr Myrten, ich muß euch verderben,
    Ich schlage die Töpf' in Scherben.
    Er nannte mich Braut -
    Dich pflanzt' ich zum Brautkranz - schon' ich dein?
    Drum mußt du eben zertreten sein!

    O mein gepflegter Garten,
    ...

  • Locke nicht so süß und selig,
    Süße, süße Schmeichlerin;
    Zieht es doch unwiderstehlich
    Mich im Busen zu dir hin.

    Kommst du, um mich noch zu retten
    Aus der Wogen wildem Drang?
    Oder willst du nur mich ketten,
    Du Sirene von Gesang?

    Fliehen will ich! - Wohin fliehen? -...

  • Nicht weine! deine Thränen fallen
    So glühend heiß in meine Brust;
    O, daß du bestes Herz von Allen
    So heiß das meine lieben mußt.

    O sprich, mein Herz, wer von uns beiden
    Kann wol den andern trauern sehn!
    Und ach! du willst in Schmerz und Leiden,
    In Gram und Kummer still vergehn!
    ...

  • Du bist's nicht wert, daß ich mich gräme,
    Ich weiß es wohl, Du bist's nicht wert;
    Daß ich mich meiner Thräne schäme,
    Ist, was zumeist mein Herz beschwert.
    Hätt' uns des Schicksals Spruch geschieden,
    Gewalt von außen uns getrennt, -

    Dann milderte ein sel'ger Frieden
    Das Leid, das mir die...

  • Wenn meine Arme dich umweben,
    Mein Auge glüht, - so bange nicht!
    Wenn deines Busens Blumen beben,
    Kaum aufgeblüht, - so bange nicht!
    Wenn sich der Knospe reifes Leben
    Erschließen muß, - so bange nicht!
    Und zwinge ich dein Widerstreben
    Im Flammenkuß, - so bange nicht!
    Es hat die Welt dir...

  •  
    Und wenn ich schlafe in der engen Zelle,
    Tief unter Blumen, die im Winde wanken,
    Wo Epheuschlingen um Zipressen schwanken,
    Fern von des Tages freundlich gold'ner Helle.

    Wenn ungeseh'n an der geheimen Stelle
    Schon Auge, Mund und Herz in Staub...

  • Ich liebe dich, doch nicht genug
    Für deine Seele, deine süße.
    Ich hab ja Augen nicht genug
    Für ihre tausend stummen Grüße.
    Nicht Hände habe ich genug,
    Um Glück, nur Glück dir zuzutragen,
    Und habe Atem nicht genug,
    Um soviel Liebe auszusagen!

    ...

  • Tu das nicht mehr!
    Tu das nicht!
    Komm nicht, sag nicht
    "Gute Nacht";
    Weißt nicht, was in
    Mir erwacht,
    Wenn die Nacht
    Ins Zimmer bricht.

    Hör der Stimme
    Rauhen Ton!
    Rote Flammen
    Brennen drin,
    Lichter zucken
    Drüber hin,...