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    Wie sie wandelt auf den Birkenhöhen,
    Thymian und Skabiosen pflückt,
    Wie sie sich zur Blumenlese bückt,
    Wie sich ihres Schleiers Falten blähen,

    Wie die apfelgrünen Bänder wehen,
    Von dem Strohhut mit Schasmin umstrickt,
    Wie sie sinnt, von...

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    Wohl denk' ich allenthalben,
    O du Entfernte, dein!
    Früh, wenn die Wolken falben,
    Und spät im Sternenschein.
    Im Grund des Morgengoldes,
    Im roten Abendlicht,
    Umschwebst du mich, o holdes,
    Geliebtes Traumgesicht!

    Es folgt...

  • Als ihr helles Aug' mit Beben meinem Kuß entsiegelt war,
    Sah ich einen Himmel schweben drinnen abgespiegelt klar. -
    War das nun der hocherhabne, der empor sich sonnig trägt?
    Oder war's der tiefbegrabne, den ihr Busen wonnig hegt? (S. 18)...

  • Ich bin begraben, ach!
    In süßer Todeslust;
    Mein holdes Grabgemach
    Ist meines Liebchens Brust.
    Und wie auf Gräbern blühen
    Mairöslein, früh entsprossen,
    So hat ein rosig Glühen
    Die Wangen ihr umflossen.

    Es keimt dies holde Blüh'n
    In meines Herzens Grund,
    Die...

  • O kennst du noch das Wunderland,
    Mein Mädchen, wo wir weilten?
    Wo wir vergaßen, Hand in Hand,
    Wie Jahr auf Jahr enteilten?

    Da weh'n die Lüfte, fern und nah,
    Wie Liebeshauches Fächeln,
    Und jede Rose grüßt uns da
    Wie eines Engels Lächeln.

    Die Bäche kommen ringsumher,...

  • Zephyr will die Rose wiegen,
    Rose will sich abwärts schmiegen:
    "Ei!" sie flüsternd lind begann:
    "Wollt ihr immer noch mich wiegen,
    Soll ich noch im Arm euch liegen,
    Wie ich es als Kind gethan?"

    "Wuchs heran im Frühlingsweben,
    Kann allein am Stengel schweben,
    Bin nicht mehr ein...

  • Sang mit wundersüßem Schall
    Also einst die Nachtigall:
    "Wie so hold und wunderschön,
    Rose, bist du anzuseh'n!
    Blühend,
    Glühend,
    Düfte sprühend.
    Weh! ich muß des Busens Drang
    Strömen aus in flücht'gem Klang,
    Der mit Sangesallgewalt
    Wonnig sich in Lüften wiegt,...

  • I.
    Nie, seit mich Schönheit beglückt und Frauenliebreiz mich fesselt,
    Seit ich die Kunst verstand, Grieche genießend zu sein,
    Hab' ich so schmerzlich, wie heute, die Schönheit des eigenen Körpers,
    So des eigenen Leibs mangelnde Anmut vermißt.
    Dir, entzückende Frau, wird Schönheit...

  • Gleichwie ein Wandersmann, der Tag war heiß,
    Am Brunnen reicht das schlanke Mädchen ihm
    Den Krug, daß er die trockne Kehle netze;
    Nun nimmt er ihn in seine beiden Hände,
    Den Kopf nach rückwärts beugend, trinkt und trinkt:
    So nehme ich dein liebes Angesicht,
    Mein liebes Lieb, in meine beiden Hände,
    Und...

  • 's giebt Menschen, die nicht lieben können,
    Wenn Lieben heißt: in Glut entbrennen,
    Auflodern plötzlich hell in Brand -,
    Die nur mit stillem Herzen lieben,
    Ganz flammenlos, ohn' Funkenstieben,
    Doch ruhig, fest und unverwandt.

    Sie lieben auch! Nicht, wie die Quelle,
    Die stürmisch an des Tages...