Du weißt, daß du die Sonne bist,
Die meine Seele bringt zum Blühen;
Doch birgst du hinter Lenzgewölk,
In Trotz und Spiel, dein Strahlenglühen.
Nun steht mein armes Herz weitab,
Verschmachtend in dem Wolkenschatten,
Indeß das Licht, das goldne Licht
Aufleuchtet über fremden Matten ......
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Es giebt so stille Stunden, wo das Leid,
Gleichwie das Glück in uns zu schlafen scheinen.
Wir sind vielleicht zu müde, um zu weinen,
Zu müde auch vielleicht zu Seligkeit.
Gleichwie im Schlaf zu hoher Mittagszeit
Die Waldesfee, Pan, ruht in den Hainen,
Und nur verstohlen Sonnenlichter scheinen... -
Du zaudertest - dem holden Munde
War jeder Wunsch voraus gewährt,
O hättest du in jener Stunde
Doch Größeres von mir begehrt!
Ach! meinem dienstbefliss'nen Drange
Dünkt deine Bitte allzu klein,
Da längst ich selber schon verlange
Ein Wort des Herzens dir zu weih'n!
... -
Widmung
Wohl weiß ich, daß auf meine Lieder
Die liedersatte Welt nicht lauscht -
Herbstblätter sind 's, wie hin und wieder
Sie kommen vom Gezweig gerauscht;
Gleichgiltig sehen sie zu Füßen,
So Viele auch vorübergeh'n -
Sie können nimmermehr ihr Grüßen,... -
Wir waren froh und wohlgemuth,
Das Gärtchen auszuschmücken -
Da kam der Mensch, der nimmer ruht,
Uns seinem Dienst zu pflücken.
In enger Vase mußten wir,
Im dumpfen Zimmer stehen;
Uns war so bang, wir wollten schier
Vor Herzeleid vergehen.
Nun packt ein Liebender uns... -
Was schimmert dort den Weg entlang?
Sie ist's, das blonde Kind!
Um ihre Wangen flattert bang
Der laue Frühlingswind.
Die Lerche in den Lüften singt
Nun heller, als zuvor,
Aus allen Blüthenkelchen schwingt
Sich süß'rer Hauch empor.
Das ist ein Knospen, ist ein Blüh'n... -
Ihre Lippen, kußverlangend,
Gleichen Rosenblättern, zarten,
Halb geöffnet, selig bangend,
Die den gold'nen Thau erwarten.
Komm' o Liebesmorgenstunde,
Der Erfüllung Gold im Munde!
Daß ich diesen Kelch mit Küssen
Fülle bis zum Überfließen. (... -
Nach langer Zeit als erster Gruß
Ein flüchtig nur erhaschter Blick!
Und doch! o welch' ein Überfluß
Lag nicht darin an Wonn' und Glück!
Der Liebe ganzes großes Gut,
In Tagen der Entbehrungsqual
Gespart, verschwendete die Glut
Von einem einz'gen Augenstrahl.
Erzählend... -
Die Sonne ist hinunter,
Es feuchtet sich der Klee,
Die Wolke färbt sich bunter,
Und golden glänzt der See.
Will nach der Gegend gehen,
Wo die Geliebte wohnt,
Vielleicht, daß doch mein Spähen
Sich heute noch belohnt!
Die Luft, wie lau und labend!
Wie hell... -
Erhebe nur dein Angesicht,
Laß' mich dein Auge schauen,
Entziehe deine Lippe nicht
Dem Kuß', du darfst dem Mondenlicht,
Dem schweigenden, vertrauen!
Wie, nickend in den Weg herein,
Die gold'nen Aehren grüßen!
O laß' uns wandeln querfeldein,
Und wandelnd mich dein Händchen klein...