Die Sonne ist hinunter,
Es feuchtet sich der Klee,
Die Wolke färbt sich bunter,
Und golden glänzt der See.
Will nach der Gegend gehen,
Wo die Geliebte wohnt,
Vielleicht, daß doch mein Spähen
Sich heute noch belohnt!
Die Luft, wie lau und labend!
Wie hell des Mondes Schein!
Es ladet sie der Abend
Gewiß zu schwärmen ein.
Ein Zug von grünen Sternchen
Fliegt lustig mir voran:
Leuchtkäferchen, Laternchen
Auf dunkler Waldesbahn.
Aus mancher Hütte schimmert
Ein schwaches Lichtlein traut,
Ihr bösen Hunde, wimmert
Und heulet nicht so laut!
Nun bin ich schon zur Stelle -
Mein pochend Herz, nur Muth!
O Mond! sei nicht so helle,
Du meinst es gar zu gut.
Im Schatten dieser Linde,
Hier halt' ich mich versteckt,
O hätte doch geschwinde
Mein Auge sie entdeckt!
So stille! Nur vom Grunde
Tönt ländlicher Gesang,
Die Schloßuhr in der Runde
Giebt feierlichen Klang.
Es ist schon spät - die Liebe
Liegt wohl im Schlummer schon!
Ich schleiche gleich dem Diebe
Still, wie ich kam, davon.
Und habe ja entwendet
Den reichsten Schatz! O nein!
Sie hat mir selbst gespendet
Ihr Herze, schön und rein!