• Es hat mir ein kühles Lüftchen
    Kund vom Herbst gebracht,
    Daß der träum'rische, nebelfeuchte
    Kommen wird in der Nacht.

    Es hat mir ein keckes Mädchen
    Kichernd die Mär erzählt,
    Daß mein treuloser ferner Bursche
    Jüngst sich ein Lieb erwählt.

    Der Herbst, der ist nun...

  • Herbstwinde weh'n und Abendwolken zieh'n
    Rotleuchtend über schwarzen Wäldern hin.
    Schön war der Tag, doch Ruhe bringt die Nacht.
    Nun sage Herz, was dich so traurig macht?
    Ist es der Sommer, der dahingeschwunden
    Mit seiner reichen, überlauten Lust? -
    Sind es der Jugend vollgenoss'ne Stunden?
    Was ist, was...

  • Im Wald weht der Wind,
    Doch nicht leis und nicht lind,
    Und tief drunten im Tal
    Ist's so öde und kahl.
    Weiß nicht, wie ich geh',
    Daß den Lenz ich noch seh';
    Aber fort ist er schon
    Und die Freuden entfloh'n.

    Mein Schatz mich verließ,
    Weil ich schnöd' ihn verstieß,...

  • Einst liebte ich Blumen und Vogelgesang,
    Der Wasser Gebrause, der Weidglockenklang,
    Die Zeiten des Jahres, ob warm oder kalt,
    Die Menschen nicht minder, ob jung oder alt.

    Die Welt schien mir golden, ein Lustparadies,
    Das Leben so leidlos, so wonnig, so süß,
    Nicht schrecklich sein Ende, ein Aufgeh'n so...

  • Eine Wiese, rings von Hügeln,
    Waldgekrönten, ernst umgrenzt
    Und ein Bach, den Felsen zügeln,
    Daß er weitgebreitet glänzt,

    Blumen, Blumen, wo man schauet
    Weit, so weit das Auge dringt
    Und Vergißmeinnicht, betauet,
    Himmelblau und goldgeringt;

    Dann ein Bild, Johannen...

  • Du sprachst zur Treue: Scheiden wir.
    Zur Liebe: Geh mit Gott.
    Sie zogen beide weit von dir
    Vor Scham und Unmut rot.
    Des Schicksals Hammer nahmst du dann,
    Schwangst keck ihn überm Haupt.
    Er flog mit Sausen dir voran,
    Wo du dein Ziel geglaubt.

    Du standest auf des Lebens Höh'n,...

  • Im weiten Gebiet der Liebe
    Blüht auch ein Wunderbaum,
    Darunter die Eva träumet
    Den wonnigsten Lebenstraum.

    Dem Gatten, den Kindern ferne,
    Nicht jung, doch schöner denn je,
    Hat sie einen Knaben gerne,
    Entsandt ihr aus Himmelshöh'.

    Die köstlichste Unschuldsblüte,...

  • E.

    Nichts ekelhafter doch, als ein verliebter Mann,
    Bei dessen Werben man nichts fühlen kann,
    Als höchstens Mitleid, dem sich Hohn gesellt!
    Ein Hündchen dünkt er mir, das wedelnd bellt.

    Tagtäglich sitzt ein ungewaschner Bube
    Mit seinem süßen Lächeln in der Stube;
    Er kokettiert, er prahlt, der dumme Wicht,...

  • Geh hier hin und geh dorthin,
    Du gehst dich ewig irr',
    Dir ist ein Weg gezeichnet,
    Und der führt dich zu mir.

    Du hast zwei graue Augen,
    Grau hab ich stets geliebt,
    Weil's für die Schillerfarbe
    So leicht nicht Deutung gibt.

    Grau deckt das Schönst' und Beste...

  • Jetzt hat er die Harmonika,
    So laßt ihn vor uns pfeifen,
    Indessen wir mit Hopsassa
    Durch Wald und Wiese streifen.
    Der Bursch ist sauber wie der Tag
    Mit seinem Sonnenleuchten,
    Und jedem Mägdlein, das ihn mag,
    Wird oft das Aug sich feuchten....