•      Herr Ulrich reitet im grünen Wald,
    Die Blätter lustig rauschen.
    Er sieht eine holde Mädchengestalt
    Durch Baumeszweige lauschen.

    5      Der Junker spricht: Wohl kenne ich
    Dies blühende, glühende Bildniß,
    Verlockend stets umschwebt es mich
    In Volksgewühl und Wildniß.

         Zwei Röslein sind die Lippen dort,
    10 Die lieblichen,...

  •      Hör’ ich das Liedchen klingen,
    Das einst die Liebste sang,
    So will mir die Brust zerspringen,
    Vor wildem Schmerzendrang.

    5      Es treibt mich ein dunkles Sehnen
    Hinauf zur Waldeshöh’,
    Dort lös’t sich auf in Thränen
    Mein übergroßes Weh’.

  • [7] Liedchen

    Die Zeit vergeht.
    Das Gras verwelkt.
    Die Milch entsteht.
    Die Kuhmagd melkt.

    5 Die Milch verdirbt.
    Die Wahrheit schweigt.
    Die Kuhmagd stirbt.
    Ein Geiger geigt.

  • [34] LIEDCHEN DES HARLEKIN

    Lieben, Hassen, Hoffen, Zagen,
    Alle Lust und alle Qual,
    Alles kann ein Herz ertragen
    Einmal um das andere Mal.

    5 Aber weder Lust noch Schmerzen,
    Abgestorben...

  • Komm, Dorinde, laß uns eilen,
    Nimm der zeiten güt in acht,
    Angesehen, daß verweilen
    Selten grossen nutz gebracht,
    Aber weißlich fortgesetzt
    Hat so manches paar ergetzt.

    Wir sind in den frülings-jahren,
    Laß uns die gelegenheit
    Forn ergreiffen bey den haaren,
    Sehn auff diese...

  •  
    Schau ich mein liebes Mädchen an,
    Steht mir das Wünschen fern,
    Kein Unfried kommt an mich heran,
    Und Alles thu ich gern.

    Sie spricht zu mir, ich liebe dich!
    Was ist, was klingt so süß?
    Und schwiege sie, es triebe mich
    Wie aus dem...

  • "Pierrot, Du bist ja blaß wie der Mond ...!"
    "Die Gärten duften so."
    "Und das ist das Schloß, wo die Reue wohnt ...
    Was hast Du denn, Pierrot?"

    "Du zitterst ja" ... "Das macht der Wind.
    Seid leise! Es wird spät.
    Hört ihr ... dort ... wo die Bäume sind,
    Wie im Schatten jemand geht ...!"...

  • Die Erle weht, die Quelle rauscht
    So wehtmuthvoll vor mir,
    Wenn Erl' und Quelle wieder rauscht,
    Bin ich nicht mehr bei dir!

    Drum, süßes Liebchen, lebe wohl!
    Und denke fürder mein!
    Und rauscht die Erde dumpf und hohl,
    Mög' ich im Sinn' dir sein!

    Einst rauscht' die Erl...