• [73] Der erste Akt.
    (1890.)

    Das war vor der Entscheidungsschlacht
    In eurem Lager wüstes Lärmen!
    Die Becher klangen durch die Nacht,
    Musik, Geschrei und trunknes Schwärmen.
    5 Wir sahen euch im Tanze...

  • [5] Der erste Schnee.

    Die Sonne schien, doch Winters Näh’
         Verrieth ein Flockenpaar;
    Es gleicht das erste Flöckchen Schnee
         Dem ersten weißen Haar.

    5 Noch wird – wie wohl von lieber Hand...

  • [301] Des Jahres erste Hälfte.
    Vorüber sind die Feste!

    I.

    Vorüber sind die Feste wieder,
    Die uns gegrüßt mit Glanz und Licht,
    Verstummt die holden Weihnachtslieder,
    D’raus...

  • [226] Die erste Schwalbe.

    Die Lerche hat schon längst ihr Lied gesungen,
    Gegrüßt den ersten warmen Sonnenstrahl,
    Die Primeln sind beherzt hervorgedrungen
    Und Blätterknospen folgen ohne Zahl.
    5 Die...

  • Das erste Veilchen duftig,
    So fromm und frühlingsrein,
    Wollt' länger leben und siehe!
    Dein Auge muß es sein.

    Des Sommers glühende Rose
    Wollt' auch nicht sterben bald;
    Nun lebt sie auf Deiner Wange,
    Von Anmuth hold umwallt.

    Die Kirsche fiel im Herbste
    In...

  •  
    Zarte, maiengrüne Liebe,
    Denk' ich dein, wird mir das Auge feucht;
    Bist wie eine weiße Taube,
    Die man durch die Wälder scheucht.
    Bist wie Heimatglocken süßer Morgensang,
    Rein wie Paradieses erster Labetrank.

    Duft von jener blauen Blume...

  •    
    Die erste Liebe
    Ihr lieben Kind
    Macht hell und trübe
    Als wie der Wind,
    Die erste Liebe,
    Die ist so dumm,
    Sie bleibt viel lieber
    Ganz still und stumm.

    Denn die geblendet
    Die sind so dumm,
    ...

  • Die jenes Haus bewacht,
    Um unter Liebchens Fensterlein
    Zu schildern Tag und Nacht.

    Dann säh' ich sie frühmorgens gleich,
    Wenn sich ihr Vorhang regt,
    Und Abends spät beim Zapfenstreich,
    Wenn sie sich niederlegt.

    Bei Tage ging mein Pendellauf
    Hier unten hin und her;
    Sie schaut...

  • Mit Zaubermacht-Gewalten
    Bestrickt sein Antlitz mich fürwahr:
    Der Stirne ernste Falten
    Und rings das silberweiße Haar;
    Ich schau' mit sel'gem Zagen
    Sein Auge: blickt es lieb und lind?
    Doch scheint es gleich zu fragen:
    "Was willst du, thöricht Kind?"

    Er hat mich ganz gewonnen,...

  • Wenn vom Äuglein, kaum erwacht,
    Sich zuerst die Decke hebt,
    Anderm es entgegen lacht,
    Kleine Hand nach andrer strebt,
    Wenn, was noch der Mund nicht nennt,
    Freudig schon der Blick erkennt.

    Wenn schon einer Stimme Ton
    Lieblicher vor allen klingt,
    Fest das kleine Ärmchen schon...