[11] DIE GEFANGENEN I

Den harten Weg entlang im kurzen Trab
Zieht sich der Sträflingstrupp, der heim marschiert
Durch kahle Felder...

Poet: Georg Heym

[12] DIE GEFANGENEN II

Sie trampeln um den Hof im engen Kreis.
Ihr Blick schweift hin und her im kahlen Raum.
Er sucht nach einem...

Poet: Georg Heym

Die Gegenwart.
Ein Persisches Lied.

      Dunkler Ocean umgürtet
Unsre Erd’ und unser Leben.
Fluten rauschen über Fluten,
Auf den Fluten ruhen Wolken,
5 Dunkler Abgrund ist die Zukunft.
           Nur die Gegenwart ist sicher;
          ...

Die Geister des Sees.

Dumpf rauschts vom hohen Wogenstrand
Ans steile Felsengestade,
Und grau wie der Geister wehend Gewand
Webt dichter Nebel sich übers Land,
5 Und hüllt die dämmernden Pfade.
Die herbstlichen Lüfte säuseln,
Es steigt in leisen...

[245]

 Die Geisterstunde.

Hört, ihr Herren, laßt euch sagen:
Die Geisterstunde hat geschlagen!
     Nachtwächter,...

Die Gelegenheit.

Nach dem Ital. des Nic. Macchiavelli.

Wer bist du, deren Stirn des Himmels Siegel
      Mit mehr als Erdenreiz und Anmuth ziert?
      Du ruhest nie? Wozu am Fuß die Flügel?
„Gelegenheit werd’ ich genannt, verspürt
5       Von...

[67] Die Geschichte vom kleinen Ei.
(Märkisches.)

Die Gräfin und ihr fünfzehnjähriger Sohn,
Auch zwei Comtessen...

Die Geschlechter.
Sieh in dem zarten Kind zwey liebliche Blumen vereinigt,
     Jungfrau und Jüngling, sie deckt beyde die Knospe noch zu.
Leise löst sich das Band, es entzweyen sich zart die Naturen,
     Und von der holden Schaam trennet sich feurig die Kraft....

[17] Die Gesellschaft.

Umringt von Scherz und Fröhlichkeiten
Versammelt uns die Freundschaft hier:
Entweicht ihr...

[63] Die Glocke.

Die Glocke dröhnt und stöhnt die Stunden in die Welt.
O, wer sie dieses Zwangs entbände!
Sie ist bis an ihr Ende...

Poet: Klabund