• [22] Leere Nacht

    Es ließ ein Huhn sich braten.
    Ich roch es. Doch es lockte nicht.
    Mich grüßten zwei Soldaten.
    Sie hatten kein Gesicht.

    5 Ich schritt an Licht und Scheinen
    Vorbei. Und schritt...

  • [17] Manche Dirne in mancher Nacht

    Ich schwebe durch die Nacht
    Und habe niemand lieb.
    Ich bin ja frei: mir blieb
    Noch von der letzten Nacht

    5 Genug, dem Morgenglühn
    Ganz unbeschwert vom Männerleib,
    Ein schenkend Weib
    Dem Morgenmanne hinzublühn.

  • [39] Menschen bei Nacht

    Die Nächte sind nicht für die Menge gemacht.
    Von deinem Nachbar trennt dich die Nacht
    und du sollst ihn nicht suchen trotzdem.
    Und machst du nachts deine Stube licht,
    5 um...

  •                [45] NACH DER NACHT

    Laternen, die den Regenabend führen,
    Haben die Stadt, die glänzende, verraten.
    Eiweißer Eiter tropft im Lichteratem
    Der Friedrichstraße, wo sich Dirnen rühren.

    5 Die Augen...

  • [32]
    Nacht

    Mit stummen Glocken läutet
    Die Nacht durchs müde Feld.
    Mit weißen Fingern deutet
    Der Mond auf die gestorbne...

  • NACHT

    Gänge des tages sind weit.

    Reisst der verworrene wald
    Uns in vergessen so bald?
    Hinter dem nächtigen zaun
    5 Fasst uns des bannes geraun –

    Uns dem versinken geweiht.

    Bäume zu leuchtendem tor
    Ragen als leitern empor:
    Locken in pfadlosen wahn ·
    10 Treiben in schimmernde bahn.

    Wankt den umschlungnen der grund...

  •                [9] NACHT FÜR NACHT

    Wie helle Raupen kriechen die Chausseen
    Aus Wäldern über Berge in die Tale.
    Gestrandet liegen Wolken, groß wie Wale,
    Still in der Abendröte blanken Seen.

    5 Der Tag...

  •      Nacht lag auf meinen Augen,
    Blei lag auf meinem Mund,
    Mit starrem Hirn und Herzen
    Lag ich in Grabesgrund.

    5      Wie lang kann ich nicht sagen,
    Daß ich geschlafen hab’;
    Ich wachte auf und hörte
    Wie’s pochte an mein Grab.

         „Willst du nicht aufstehn, Heinrich?
    10 Der ew’ge Tag bricht an,
    Die Todten sind erstanden,...

  •      Nacht liegt auf den fremden Wegen, –
    Krankes Herz und müde Glieder; –
    Ach, da fließt, wie stiller Segen,
    Süßer Mond, dein Licht hernieder.

    5      Süßer Mond, mit deinen Strahlen
    Scheuchest du das nächt’ge Grauen;
    Es zerrinnen meine Qualen,
    Und die Augen überthauen.

  • [40] Nacht ohne Dach

    Nacht ohne Dach. – Nacht mit Lichtern. –
    Café-Garten am Rande der Stadt, –
    Wo jeder Gegenstand die Seele von Dichtern
    Oder versöhnende Hilflosigkeit hat.

    5 Und Menschen...