• [30] Hinaus!

    Ich bin es satt auf Polstern mich zu dehnen,
    Es ekelt mich dies weibergleiche Thun,
    Ich möcht im Kampf anspannen alle Sehnen,
    Mich müd und matt an die Lafette lehnen,
    5 Und käm der Schlaf auf bloßer Erde...

  • [93] HINRICHTUNGEN

    Köpfe und Rümpfe trennen sich
    Überall im Blut.
    Überall bekennen sich
    Leute zum Henkersmut.

    5 Überall wird die Rache satt.
    Überall tut sich ein Recht,
    Birgt sich,...

  • [46] HINTER SMICHOV

    Hin gehn durch heißes Abendrot
    aus den Fabriken Männer, Dirnen, –
    [...

  • [66] Hinter dem großen Spiegelfenster

    Hinter dem großen Spiegelfenster des Cafes
    Sitz ich und sehe heiß auf das Straßenpflaster,
    Suche im Treiben der Farben und Körper Heilung meines sentimentalen Weh’s,
    Sehe viele Frauen, Fremde, bunte Offiziere, Gauner, Japaner, sogar einen Negermaster.
    5 Alle blicken sie zu mir und haben Sehnsucht nach der Musik im Innern...

  • [20] Hinz und Kunz

    Hinz     Was doch die Großen alles essen!
              Gar Vogelnester; eins, zehn Taler wert.
    Kunz     Was? Nester? Hab' ich doch gehört,
              Daß manche Land und Leute fressen.
    5 Hinz     ...

  • [177] Hirtenfeuer.

    Ließest unter uns dich nieder,
    Liebe, liebenswerthe Frau,
    Aber heute ziehst du wieder,
    Wie die Sterne ziehn im Blau.

    5 Siehst den Abendstern du blinken
    Dort vor seinem...

  • [8] Historie von Noah.

    Als Noah aus dem Kasten war,
    Da trat zu ihm der Herre dar;
    Der roch des Noäh Opfer fein,
    Und sprach: „Ich will Dir gnädig sein,
    5 Und, weil Du ein so frommes Haus,
    So bitt’ Dir...

  • [19] Hochflut.

    Kennt ihr die Ruhr, die wilde Ruhr? –
    Nicht wie sie gleitet durch die Flur
    Im Maienglanz als holde Fei –
    Nein, sah’t ihr sie in Raserei,
    5 Gepeitschet von des Sturmes...

  • [15] Hochzeitslied.

    Aus der Eltern Macht und Haus
    Tritt die zücht’ge Braut heraus
    An des Lebens Scheide –
    Geh und lieb’ und leide!

    5 Freigesprochen, unterjocht,
    Wie der junge Busen pocht...

  • Hoffnung.

    Schaff, das Tagwerk meiner Hände,
    Hohes Glück, daß ich’s vollende!
    Laß, o laß mich nicht ermatten!
    Nein, es sind nicht leere Träume:
    5 Jetzt nur Stangen diese Bäume
    Geben einst noch Frucht und Schatten.