• [99] Gute Nacht!

    Ich geh mit meinen Wanzen schlafen,
    rotbraun und platt.
    Quartiert bin ich bei einem Grafen,
    der viele hat.

    5 Des Nachts, wenn alle Sterne funkeln,
    dann ziehen still
    die...

  • [17] GUTE STUNDE

    Hier lieg ich, mich dünkt es der Gipfel der Welt,
    Hier hab ich kein Haus, und hier hab ich kein Zelt!

    Die Wege der Menschen sind um mich her,
    Hinauf zu den Bergen und nieder zum Meer:

    5...

  •                [40] GUTEN TAG – HELLE EVA!

    Ich wollte mit dir jungem Weibe leben
    Gern wie der Sturm auf einem hellen Meer,
    Daß deine Hände sich wie Möwen heben,
    Wie Strudel leuchten deine Brüste sehr...

  • [85] Hälfte des Lebens.

    Mit gelben Birnen hänget
    Und voll mit wilden Rosen
    Das Land in den See,
    Ihr holden Schwäne,
    5 Und trunken von Küssen
    Tunkt ihr das Haupt
    Ins heilignüchterne Wasser....

  • [105]
     1.

    Hält ein Zauber mich umfangen
    Eiland, seit ich dich betrat?
    Seltsam fiebern meine Wangen,
    Träumend mess’ ich meinen Pfad.

    5 Wie von unterird’schen Gluthen...

  • [21] Hänschen Schlau

    »Es ist doch sonderbar bestellt,«
    Sprach Hänschen Schlau zu Vetter Fritzen,
    »Daß nur die Reichen in der Welt
    Das meiste Geld besitzen.«

  • [107]      Hätt’ er’s gewußt.
         Von Madame Desbordes-Valmore.

         Hätt’ er’s gewußt, wie tief er mich verwundert,
    Ihr heißen Thränen, hätt’ er euch geseh’n,
    O...

  • Hätt’ ich nimmer mich verehlicht,
         Könnt’ ich ohne Sörge sein,
    Hab’ ein Weib nun, habe Kinder,
         Die nur stets nach Grütze schrei’n.
    5           Einmal Grütze, zweimal Grütze,
                   Dreimal Grütze jeden Tag,
              Nimmt das immer zu, so sagt mir,
                   Wo ich selber bleiben mag.

         Hunger, Durst und Elend...

  • Was bringt den höchsten Ruhm? – der Sieg!
    Was ist zum Siege nöthig? – der Krieg!
    Drum, lebst du mit dir in ewigem Frieden,
    Ist dir in dir selbst kein Ruhm beschieden.

  •      Hör’ ich das Liedchen klingen,
    Das einst die Liebste sang,
    So will mir die Brust zerspringen,
    Vor wildem Schmerzendrang.

    5      Es treibt mich ein dunkles Sehnen
    Hinauf zur Waldeshöh’,
    Dort lös’t sich auf in Thränen
    Mein übergroßes Weh’.