• Nimm, o Clara! nimm aus dieser Menge
    Der Bewunderer, in dem Gedränge,
    Der Gefühle, meinen Dank auch an;
    O! ich fühl es innig, du so werthe,
    5 Dass der höchste Beyfall hoch dich ehrte,
    Dass ich dir nur danken – danken kann! –

    Doch, so manche – manche heisse Thräne,
    Die die Wangen einer sanften Schöne,
    Dir nur fliessend, mild hernieder...

  • An Madame Karschinn, bey der Übersendung eines Blumenstrausses, am ersten December 1789.

    Liebste Karschinn, nimm den Morgengruß
    Und den Blumenstrauß an deinem ersten Tage
    Von mir an, nebst einem warmen Kuß.
    Sey so glücklich, wie die falsche Sage
    5 Oft den Erdenherrscher nennt,
    Der an goldnem Tisch, in purpurnem Gewande,
    Die Zufriedenheit von...

  • An Madame Unzelmann, als sie in den beiden kleinen Savojarden den Joseph spielte.

    Wir sehn in deinem Spiel der Wahrheit schönes Bild,
    Und jede Regel deiner Kunst erfüllt:
    Allein ins Savojardenkleid
    Hat sich bisher noch allezeit
    5 An deiner Statt ein Amor eingehüllt.

  • [11] An Madame de Warens

    Nimm dieses Bild, mit ihm die alte Treue,
    Das reine Herz, das einst sich dir geweiht.
    Vertrauensvoll erfleht es sich aufs neue
    Nur einen Funken deiner Göttlichkeit.
    5 Noch ist der...

  • Antwort an Madame Karschinn.

    Schwarz und dunkel, wie der Nacht Gefieder,
    Sank auf meine feuchten Augenlieder
    Melancholisch sich der Schlaf herab:
    Und da träumte mir von einem schönen Feste;
    5 Du und ich, wir waren auch als Gäste
    Bey der Tafel, die ein König gab. –
    Sage doch, was mag der Traum bedeuten?
    Soll ich das versprochne Glück...

  • Antwort der Madame Karschinn.

    Dank für den Trost, den du mir giebst
    In deinem Morgengruß so schön, so allerliebst!
    Ich möcht’ ihn selbst geschrieben haben
    Am Tage, der dein erster war.
    5 Auch dank’ ich für die Blumengaben,
    So spät im Jahr,
    Und doch so herrlich anzuschauen. –
    Ich bitte, meine Theure, dich
    Mit zärtlichem Vertrauen,...

  • Epistel an Madame Unger in Berlin. [1]

    Wohl Dir! mir ewig werthes Weib!
    Geneuß den holden Seelenfrieden,
    Bey dem, was dir das Glück beschieden:
    Er würzet jeden Zeitvertreib;
    5 Erhöhet den Genuß, geust Balsam in die Wunde,
    Die uns in einer bösen Stunde,
    Die Göttinn des Geschicks voll schwarzer Laune schlug.
    Mich...

  • [16] Madame de Warens

    Ich soll ihn lassen
    Und kann’s nicht fassen;
    Und du, mein Herz,
    Du darfst es wagen,
    5 Noch fort zu schlagen
    Bei solchem Schmerz?

  • 1820


    Ob ich dich liebe? kannst du wohl es fragen?
    Und können Worte deine Zweifel heben?
    Die einz'ge Antwort ist das volle Leben.
    Fürwahr, die Worte wissen's nicht zu sagen.

    Ob ewig lieben...

  • Er:
    Löst Eure Flechten, Madame! Der Mund, wenn
    die Finger im Sturme irren, lacht.
    So strahlen Eure Zähne wie Blickfeuer in der Meeresnacht.
    So gleicht Euer Mund einer fleischigen Frucht, die springt ...
    Und Euer Höschen, Madame, das Höschen singt.
    Wie dreitausend Nachtigallen, ganz kleine, schneeweiße,
    ...