1777
Du liebst mich nicht -
O Gott, wie traf mein Herz mit schmetterndem Gewicht,
Wie traf mit wilder Mörderkraft
Die Zeitung mich: Verschmäht ist deine Leidenschaft!
Unsäglich hab' ich dich geliebt -
Mein Herz hat nah' und...
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1777
Was blickest du mit deiner Mädchenmilde
Mich an, und fragst, was meinen Kummer schafft?
Was meinen Kummer schafft, das heilt nicht deine Milde,
Das heilet keine Erdenkraft.
Im Busen tief, da steht mit Demantkeilen
Die... -
Auf Stubbenkammer
1777
Hier an Deutschlands letzter Felsenspitze,
In der Hertha schauervollem Hain,
Voller Hehrgefühl, und Wand'rerhitze,
Theures Mädchen, denk' ich dein.
Grabe hier in dieser Buchenrinde
Deinen... -
1777
Sie liebt mich,
Sie liebt mich!!
Welch Zittern ergreift mich!
Welch Sturm zerrüttet mir die fliegende Brust! -
Sie liebt mich!
Sie liebt mich!
Welch' Trunkenheit faßt mich,
Welch strömendes Leben, und... -
Sonne! dein harrt mein Liebling; Eos öffnet
Ihm den glänzenden Blick, dich zu begrüssen;
Und du winkst, und Glorie füllt die Gegend,
Wonne das Herz ihm.
Aber es gilt dein Wink den Wesen allen,
Und du kannst ihm allein nicht Wonne geben;
Ihm allein, o Herrliche, kann ich lächeln;
Seliger bin... -
In der menschenleeren Wüste,
Wo kein Pilger jemals büsste,
Wo kein Stral der Rettung schien,
Sank Fernando weinend nieder,
Graun durchfuhr des Jünglings Glieder,
Und Verzweiflung seinen Sinn.
"Ha! warum es länger dulden?
Zufall! ohne mein Verschulden
Hast du mich hieher gelockt!... -
Viele halten wir werth; doch Einer nur ist uns der Liebste.
Füllt nicht der Eine das Herz, wird es wohl nimmer erfüllt!
Wo der Eine mangelt, da sind auch die Vielen zu wenig;
Nur wo der Eine sich zeigt, scheint uns lebendig die Welt.
Unverständlich braust durcheinander die Stimme der Vielen;
Ein vernehmlicher Laut tönt aus dem... -
Wo des Flusses Wellen glänzen,
Steht ein Hüttchen, das mit Grün
Schlanke Pappeln friedlich kränzen,
Und des Flusses Wellen gleiten,
Und die hohen Bäume leiten
Still zum nahen Dörfchen hin.
Blühende Gewinde prangen,
Wo ein Ast sich tiefer beugt,
Und mit flammenrothen Wangen... -
Stille Cyane, du der Saaten Pflegling,
Dicht umwallen dich rings die goldnen Aehren,
Schützen treu und liebevoll dein bescheidnes
Leben vor Stürmen!
Aber die Sense naht; die Freunde sinken!
O mit Freudigkeit beutst du nun dem Tode
Die azurne Krone! Wie möchte Liebe
Lieb' überleben... -
Unter allen Gaben milder Feen
Würd' ich eine nur mir ausersehen,
Wären meinem Wunsch die Feen hold!
Nicht den Pfenning, der, dreimal gewendet,
Unermüdlich Gold in Fülle spendet;
Herzensglück ist ja nicht feil um Gold.
Niemals würden mich die Handschuh schmücken,
Die, kaum angethan, der...