Die Feengaben

Unter allen Gaben milder Feen
Würd' ich eine nur mir ausersehen,
Wären meinem Wunsch die Feen hold!
Nicht den Pfenning, der, dreimal gewendet,
Unermüdlich Gold in Fülle spendet;
Herzensglück ist ja nicht feil um Gold.

Niemals würden mich die Handschuh schmücken,
Die, kaum angethan, der Menschen Blicken
Schnell das träge Seelenkleid entziehn:
Denn in hundert Formen und Gestalten
Möcht' ich lieber um die Meinen walten,
Als nur einmal ihrem Blick entfliehn.

Auch das Tischtuch liess' ich ewig rasten,
Das mit Nektar Genien belasten,
Wenn man nur das Zauberwörtchen spricht.
Zwar es möchten manchem öden Magen
Die gefüllte Becher wohl behagen:
Aber das füllt Herzensöde nicht.

Meine Wahl verkündige dies Liedchen!
Fortunat, sie gälte deinem Hütchen:
Schnell, wie Blitze, trüg' es mich dahin,
Wo, vom Frühroth bis zum Abendschimmer,
Mein Gedanke weilt, und wo ich immer
Sehnsuchtsvoll im Traum der Hoffnung bin.

Collection: 
1806

More from Poet

"Sehnt sich das Herz nach Freud' und Ruh vergebens,
Solls, mit gläubiger Andacht Flug, gen Himmel
Feurig streben. Ewiger Wonnen Fülle
Wallt ihm entgegen."

"Dort, wo ein Tempel unermesslich aufragt,
Aller Völker vereinte...

Unter allen Gaben milder Feen
Würd' ich eine nur mir ausersehen,
Wären meinem Wunsch die Feen hold!
Nicht den Pfenning, der, dreimal gewendet,
Unermüdlich Gold in Fülle spendet;
Herzensglück ist ja nicht feil um Gold.

...

Stille Cyane, du der Saaten Pflegling,
Dicht umwallen dich rings die goldnen Aehren,
Schützen treu und liebevoll dein bescheidnes
Leben vor Stürmen!

Aber die Sense naht; die Freunde sinken!
O mit Freudigkeit beutst du nun dem...

Wo des Flusses Wellen glänzen,
Steht ein Hüttchen, das mit Grün
Schlanke Pappeln friedlich kränzen,
Und des Flusses Wellen gleiten,
Und die hohen Bäume leiten
Still zum nahen Dörfchen hin.

Blühende Gewinde prangen,...

Viele halten wir werth; doch Einer nur ist uns der Liebste.
Füllt nicht der Eine das Herz, wird es wohl nimmer erfüllt!
Wo der Eine mangelt, da sind auch die Vielen zu wenig;
Nur wo der Eine sich zeigt, scheint uns lebendig die Welt.
...