Du hast mich angekettet,
An dich, für alle Zeit!
Nichts hab ich mir gerettet:
Bin dein in Ewigkeit.
Die Liebe, die viel heiße,
O nimm sie weg von mir!
Ach, selbst den Bann zerreiße: -
Errette mich: von mir. (S. 14)
-
-
Du bist der Frühling meines Lebens,
Das Mondlicht meiner öden Nacht:
Du, - was das Leben werth des Lebens,
Und dieses Leben selig macht. (S. 15)
-
in ein Zeitungsblatt geschrieben
Schmiegt euch, feingeschriebne Zeilen,
Hier in diesen Winkel ein;
Wird ihr Aug das Blatt durcheilen
Mit dem blauen Sternenschein,
Duckt euch in das kleinste Eck,
... -
Es kommt aus West am Maientag
Schmelzend ein Hauch gezogen;
Von frischem Laub ist grün der Hag,
Der Grabesstaub verflogen.
Wir brauchen der Blumen nicht länger zu warten:
Die Mutterlieb' in Lilienpracht
Und die Rose der Sinne ist glühend entfacht;
All Leben erwacht
In der Liebe sonnigem... -
(Februar 1840)
1.
Still war mein Knabenleben, eng und klein;
Drum gruben sich auf meines Herzens Grund
Nur wenig Bilder, aber farbenbunt
Mit unzerstörbar tiefen Zügen ein.
Eins blieb mir, du!... -
1840
Süß ist die mitternächtige Stunde,
Die weit die Herzen offen schließt,
Wenn von des Liebchens jungem Munde
Manch traut Geheimniß sich ergießt.
Sie plaudert kindisch, bang, bescheiden
Von Mädchentand,... -
Ja, sie war hier! O sage dir es wieder
Und immer wieder, frohbewegte Brust!
Empfinde ganz sie, der Erinn'rung Lust,
Ergieße sie im Jubelklang der Lieder.
Es bringt der Tag auf hellem Lichtgefieder
Der scheuen Lieb' Entbehrung und Verlust;
Ihr Recht ergreift sie kühn und selbstbewußt,
Senkt... -
O holde Thörin, kannst du wähnen,
Uns gingen je die Lieder aus,
Weil endlich trocknen unsre Thränen
Und fern liegt der Verzweiflung Graus?
Weil unsrer Liebe wilde Lohe
Im purpurrothen Kuß zerstiebt,
Entwich die Muse uns, die Hohe
Die uns im Schmerz so hoch geliebt?
Als uns noch... -
Ihr flücht'gen Zeilen, hin zu ihr!
Doch was habt ihr zu sagen?
Nah ist die Stunde noch, da wir
Uns in den Armen lagen.
Wir sprachen's aus mit manchem Kuß,
Mit Herz an Herzen Drücken,
Wie wir im Liebesüberfluß
Einander hoch beglücken.
O zaubersüßer Liebestod,
O heil'ge... -
Du bist ein wunderliches Kind!
Du willst es mir im Ernste klagen,
Verdrießen könnt' es dich und plagen,
Wenn um uns andre Freunde sind,
Und wenn des Brauches enge Schranken
Festketten unsre Glutgedanken?
Nein! Erst in deiner Gegenwart
Fühl' ich den Geist mir aufgeriegelt,
Der...