Des Dampfers Rauch verweht am Horizonte,
Du bist an Bord.
Nun ist der Punkt der Dich bedeuten konnte
Im Fernrohr fort.
Noch fühl ich nach den Ton vom Scheidegruße,
Den Druck der Hand;
Des Meeres Welle rauscht vor meinem Fuße
Am öden Strand
Und wann sie schäumend bricht,
Dann...
-
-
Die Zeit verfiel in Schneckengang,
Ich, der Poet, in Klügeln.
O Muse, sende mir Gesang
Die Stunden zu beflügeln!
Zur Wüste wird mein Leben mir
Wenn keine Verse quillen;
Ich kritzle Schnörkel auf's Papier,
Portraits gefangner Grillen.
Ja, Verse sind es, aber schaal,... -
Wie im Herbst zum zweiten mal
Manche Bäume blühen,
So beginnt mein altes Herz
Jugendlich zu glühen.
Sei vernünftig, halte fest
Deine stolze Kühle;
Laß nicht keimen aus dem Scherz
Innige Gefühle.
Spürst du nicht schon wann sie kommt
Wonniges Erschrecken?... -
Weißt du wie du die Blume brachst
Vom Wegesrand
Und ich, was Du so leise sprachst,
Nur halb verstand?
Es war ein Maaßlieb, zart geschmückt
Mit weißem Sternenkragen
Und sollte nun, von mir zerpflückt,
Sein hold Orakel sagen.
Mit scharfem Auge hatt' ich flugs
Genau... -
Noch immer hält da droben
Der Sonne Abendgold
Des Berges Haupt umwoben –
Uns ist sie längst hinabgerollt.
Noch halt' ich deine Hände
Mit meinen warm umpreßt
Und noch nicht ganz zuende
Ist dieses schöne Lebensfest.
Die Bergesgipfel färben
Sich purpurn, bläulich, fahl;... -
Allabendlich vor Schlafengehn
Muß ich der Liebsten Bild besehn.
Dem sag ich leise gute Nacht
Und frag es: hast du mein gedacht?
Und lösch' ich dann der Lampe Licht
So taucht dein holdes Angesicht
Hervor aus finsterm Hintergrund
Wie aus Gewölk des Mondes Rund.
Da... -
Nicht ungeschrieben soll es bleiben,
Kommt es auch nie in deine Hand;
Was ich verschwiegen, laß mich schreiben,
Denn mein ist, was an dir ich fand.
Ich hatte dich ja Tag und Nacht
Ersehnt, geahnt, in Traumesnot;
Oft bin ich schluchzend aufgewacht
Und glaubte, du seist lange tot.
Da glomm ein... -
Tief im Winterrahmen
Leuchtet mir dein Bild.
Als wir Abschied nahmen,
Fiel der Schnee so mild.
Standen eng beisammen
In der Flockenpracht.
Als wir Abschied nahmen,
Fiel der Schnee so sacht.
Und die Wellen kamen
Wie ein schluchzend Heer.
Als... -
Nun kommen wieder die hellen Nächte,
Und ob ich werke den langen Tag,
Sie wecken in mir der Sehnsucht Mächte,
Daß ich nicht ruhen noch schlafen mag.
Die Geister locken, die Geister rufen,
Bis weißgewandelt aus meinem Haus
Auf mondscheinleuchtenden Marmorstufen
Ich wandernd zieh' in die Nacht... -
Blasser werden meine Wangen,
Müd und leise wird mein Gang,
Und ein zitterndes Verlangen
Bebt durch meiner Lieder Klang.
Ruhlos lieg' ich in der Kammer
Nachts, wenn Winterstürme wehn
Und die Sehnsucht und der Jammer
Klagend durch den Garten gehn.
Bebend öffne ich mein...