• Wir ritten jubelnd durch die Nacht,
    Fern lag das Schloß — vor uns das Meer
    So weiß wie Diamanten.

    "Mein Liebster, ach, es ist vollbracht,
    Wie wir liegt keiner nimmermehr
    In Liebesbanden."

    Am Wege steht ein armes Kind
    Mit Augen, schwer vom Schmerz,
    Und Blut an seinen...

  • Schon werden die Tage so seltsam still
    Und die Nächte schicken den Sternenregen
    Zur dunkelnden Erde — wieder will
    Der Sommer seinem Herbst entgegen.

    Über dem Städtlein liegt Mondenlicht
    Und die Menschen wandeln zu zweien
    Im Schatten von Giebeln verschlungen dicht
    Den Liebesreihen....

  •  
    Mund! der die seelen kan durch lust zusammen hetzen /
    Mund! der viel süsser ist als starcker himmels-wein /
    Mund! der du alikant des lebens schenckest ein /
    Mund! den ich vorziehn muß der Inden reichen schätzen /
    Mund! dessen balsam uns kan stärcken und verletzen /
    ...

  •  
    Wie zürnst du Florida so ohne maaß und ziel /
    Daß meine zunge hat die gränzen übergangen?
    Die schuld ist nicht zu groß / und that sie dir zu viel /
    Wie hast du sie denn nicht / wie sies verdient / gefangen?
    Doch daß dir kundbar sey / warum ich es gethan /
    Daß ich die...

  •   Wo sind die stunden
    Der süssen zeit /
    Da ich zu erst empfunden /
    Wie deine lieblichkeit
    Mich dir verbunden?
    Sie sind verrauscht / es bleibet doch dabey /
    Daß alle lust vergänglich sey.

    Das reine scherzen /
    So mich ergetzt /...

  • Ach daß ich euch nicht meiden müste /
    Ihr schätze dieser dritten welt /
    Ihr schnee-gebürgten engel-brüste /
    Von lufft und seuffzern auffgeschwellt;
    Mit eurer rundten liebligkeit
    Mag nichts durchaus verglichen werden /
    Weil ihr des himmels und der erden /...

  •     1.
    Albanie / gebrauche deine zeit /
    Und laß den liebes-lüsten freyen zügel /
    Wenn uns der schnee der jahre hat beschneyt /
    So schmeckt kein kuß / der liebe wahres siegel /
    Im grünen may grünt nur der bunte klee.
    Albanie.

    2.
    ...

  •   Armseliger / was hilfft dich doch dein lieben?
    Du liebest / was nicht lieben kan /
    Des himmels schluß hat dich itzt zwar getrieben /
    Doch rührst du was verbotnes an.
    Die schönheit / die dein herze sucht /
    Ist des verbotnen baumes frucht.

    Die...

  •  
    Die lieb ist unvernunfft / die mit vernunfft vermengt /
    Ein fried-gesellter haß / betrug vermischt mit glauben /
    Ein' hoffnungsvolle furcht / ein schiffbruch / dessen rauben
    Uns dennoch süsse dünckt / ein stein so uns bedrängt /
    Ein angenehm Charybd / und ein gesundes krancken /...

  •  
    1.
    Die Wollust bleibet doch der Zucker dieser Zeit /
    Was kan uns mehr / denn sie / den Lebenslauf versüssen?
    Sie lässet trinckbar Gold in unsre Kehle fliessen /
    Und öffnet uns den Schatz beperlter Liebligkeit;
    In Tuberosen kan sie Schnee und Eiß verkehren /...