• Mußt bei mir bleiben die ganze Nacht,
    Der einzige Mond und ein Sternlein wacht,
    Was thut's, wenn sie sehn, was auf Erden geschieht?

    Was thut's, wenn sie sehn, was auf Erden geschieht?
    Mußt bei mir bleiben die ganze Nacht,
    Und wenn es der ganze Himmel sieht.

    Was thut's, wenn sie weiß, was...

  • Draußen am Platz
    In der Kirschenblüt'
    Bei'm Bronnen hat mich geherzt mein Schatz,
    Nicht zu singen und sagen.

    Ach wie herrlich im Sonnenschein
    Rauschte der Quell! - Daß dich Gott behüt',
    Trink' ihn, selige Kirschenblüt',
    Sammt der Sonne ins Herz hinein,
    Goldene Früchte wirst du...

  • Himmel und Erde, was wird aus dir!
    Seele des Weibes, was bist du mir,
    Seit mir, wie ich es nie erlebt,
    So daß Herz an dem deinen bebt?
    Ist dieß Quellen und Schwellen, sag,
    Deiner, ist's meiner Pulse Schlag?
    Singen die Lüfte, rauscht das Meer?
    Alles ist Tönen um mich her,
    Die Welt verschwimmt...

  • Wir sprachen bald und schwiegen bald,
    Beseligt ich und du,
    Und du, geheimster Quell im Wald,
    Du sahst und hörtest zu.

    Und was die Liebe Liebes dort,
    Was ich gefragt, was du,
    Es floß als wie die Welle fort,
    Und wie die Welle zu.

    Und wie die Welle kam und floß...

  • Wo Zweie sich küssen zum erstenmal,
    Bleibt nach auf Erden ein Duft und Strahl;

    Es leuchtet der Platz, es wärmt der Weg,
    Von seligem Zittern bebt der Steg;

    Und der Baum geht früher in Blüt' und Blatt,
    Wenn ein Sonnenregen geregnet hat.

    Die Erde wimmelt von Klang und Licht,...

  • Nach deiner Schulter, deinen Wangen
    Wie froh der Sonnenblick sich stahl!
    Und schöner als du ihn empfangen,
    Gibt ihn zurück der Widerstrahl.

    Ich trink' ihn ein und bin bezwungen,
    Wie schön du leuchtest über mir,
    Was ich verschlang, hat mich verschlungen,
    Als hätt' ich aufgehört in dir....

  • Gestern, vom Walde
    Zwei Schritte kaum,
    Träumte die Freundin
    Des Frühlings Traum;

    Heute, vom Walde
    Zwei Schritte nur,
    Blüht er selber
    Auf ihrer Spur,

    Leuchtet und duftet
    Wie nirgend so;
    Aber die Freundin
    Wo blieb sie, wo?...

  • Keine Seele weit und breit,
    Ich allein bin dein Geleit,
    Liebste, sieh, es thaut und dunkelt
    Und der Stern der Liebe funkelt.
    Trinke seinen vollen Schein,
    Trinkt, ihr süßen Augenlider,
    Liebste, laß den Himmel ein,
    So ist keine Stunde wieder.
    Sieh, nun lieben alle Sterne,
    Und so...

  • Weil du so rührend standst vor mir,
    Vergaß ich das Gebet ob dir;
    Ach daß das Weib so wohl gefällt!
    So kam die Sünde in die Welt.

    Denn weil dich Gott so schön gemacht,
    Hab' ich nicht mehr an ihn gedacht,
    Und dennoch war er stets vor mir,
    Wenn ich bewundernd stand vor dir.
    ...

  • Sie schmollten und standen sich abgewandt,
    Als hätten sie sich nie gekannt,
    Und jedes geheim verzehrte sich;
    O Stolz, herzkränkender, wie quälst du dich:

    Im Thurm die Glocke schlägt Eins und Zwei,
    Die Trutzzeit, mein' ich, wär' vorbei;
    O nein, ein Fels der beugt sich nicht,
    Viel eher daß ein...