Weil du so rührend standst vor mir,
Vergaß ich das Gebet ob dir;
Ach daß das Weib so wohl gefällt!
So kam die Sünde in die Welt.
Denn weil dich Gott so schön gemacht,
Hab' ich nicht mehr an ihn gedacht,
Und dennoch war er stets vor mir,
Wenn ich bewundernd stand vor dir.
Nun bete du, geliebte Huld,
Für mich, ob himmlische Geduld
Um deinetwillen mir vergibt,
Der über Alles dich geliebt.
aus: Gedichte von J. G. Fischer
Dritte vermehrte und aus verschiedenen Sammlungen
vervollständigte Auflage
Stuttgart Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung 1883