• [119] ABGLANZ

    Gaben zwei sich einen Abschiedskuß,
    Anscheinend zwei Freundinnen.
    Stieg die eine in den Omnibus.
    Und der Omnibus fuhr von hinnen.

    5 Die im Omnibus saß mir zugewandt.
    Und ich...

  • Wo die Maschine mit dem Menschen rauft,
    wo Blutverlust bedeutet Geld-Erraffen,
    wo Hunger herrscht und Reichtum Nahrung kauft —
    mit solcher Menschheit hab’ ich nichts zu schaffen!

    5 Wo Männer ächten, was sie selbst begehrt,
    und wo die Sinne zu der Sünde finden,
    wo Liebe Schmach bringt und Natur entehrt —
    mit solcher Mannheit kann mich nichts...

  • [18] ABSALOMS ABFALL

    Sie hoben sie mit Geblitz:
    der Sturm aus den Hörnern schwellte
    seidene, breitgewellte
    Fahnen. Der herrlich Erhellte
    5 nahm im hochoffenen Zelte,
    das jauchzendes Volk umstellte,...

  • [87]
     Abschied.

    Vollmondnacht! Von allen Hügeln
    Nieselt’s silberblau in’s Meer,
    Auf des Südwind’s trägen Flügeln
    Schwimmt’s narkotisch zu mir her –
    5 Vollmondnacht!

    Wund...

  • [383]       Abschied.
    Im Walde bei Lubowitz.

         O Thäler weit, o Höhen,
    O schöner, grüner Wald,
    Du meiner Lust und Wehen
    Andächt’ger Aufenthalt!
    5 Da draußen, stets betrogen,
    Saust die...

  • [43] Abschied

    Glück und Segen und alles Gute
    Gieß’ dir hernieder ein schützender Stern;
    Könnt’ ich’s erkaufen mit meinem Blute,
    O, wie erkauft’ ich es dir so gern.

    5 Freu dich sorglos der sonnigen...

  • [43]
                   Abschied.

    Wie wird mir denn so weh und bang,
    Jetzt, da du scheiden mußt?
    Hab’ dich gesehen Tage lang,
    Und still war meine Brust,

    5 Hab’ dich gesehen Wochen lang,
    ...

  •      [26] ABSCHIED

    Es ertrinken die Sterne
    In tiefem Blau.
    Des Morgens Kahn ziehn ferne
    Schimmernde Segel,
    5 Zeigen uns, wie unergründlich tief
    Die schwindende Nacht ist.

    Freund! Gefahr...

  • [119]
     Abschied.
     1853.

    Kein Wort, auch nicht das kleinste, kann ich sagen,
    Wozu das Herz den vollen Schlag verwehrt;
    Die Stunde drängt, gerüstet steht der Wagen,
    Es ist die Fahrt der Heimath...

  • [162] Abschied

    Die Sinnlichkeit gibt mir Abschiedsfest;
    Das sind kuriose Gestalten,
    In Binden gewickelt, in Schienen gepreßt,
    Und kaum mehr festzuhalten.

    5 Die strahlende Nacktheit such’ ich so bang,...