• [285] Freund Lenz.

    Aus fernen Wolken braust ein dumpfer Ton.
    Die Donner sind es, so der Welt verkünden,
    Daß wieder der Natur geliebter Sohn,
    Der Frühling, wandelt zu der Erde Gründen.
    5 [...

  • [73] FREUND UND FREUND VERSÄUMEN SICH

    Wollen wir uns vergessen?
    Weil man an Fremden Geld gewinnt.
    Indessen
    die kränkelnde Zeit verrinnt.

    5 Müde und hohler
    ...

  • [27] Freundliche Aufforderung

    Ich bin ein dicker, aber reiner Knabe,
    von treuer, braver, biederer Ehrlichkeit;
    ich freu mich an dem bißchen, das ich habe,
    und geh in schmucklos grauem Bürgerkleid....

  • [84] Freundliche Nähe.

    Geliebter Menschen traute Nähe
    Ist wie der Quelle ferner Sang,
    Der leis herüberklingt vom Garten
    Den schönen Sommertag entlang,

    5 Ist wie ein frischer Duft vom Walde,...

  • [70] FREUNDSCHAFT
              Erster Teil

    Es darf eine Freundschaft formell sein,
    Muß aber genau sein.
    Eine Freundschaft kann rauh sein,
    Aber muß hell sein.

    5 Denn Allzusprödes versäumt...

  • [71] FREUNDSCHAFT
              Zweiter Teil

    Die Liebe sei ewiger Durst.
    Darauf müßte die Freundschaft bedacht sein.
    Und, etwa wie Leberwurst,
    Immer neu anders gemacht sein.

    5 Damit man’...

  • [98]
          Freundschaft und Liebe.
     
    Hand in Hand und unzertrennbar wandeln
    Freundschaft und reine Liebe mit einander!
    Wo die Freundschaft entflieht, da senkt der keusche
         Eros die Fackel.

  • Nein – länger länger werd ich diesen Kampf nicht kämpfen,
         den Riesenkampf der Pflicht.
    Kannst du des Herzens Flammentrieb nicht dämpfen,
         so fodre, Tugend, dieses Opfer nicht.

    5 Geschworen hab ichs, ja, ich habs geschworen,
         mich selbst zu bändigen.
    Hier ist dein Kranz. Er sey auf ewig mir verloren,
         nimm ihn zurük, und laß...

  •      Hoch am Himmel stand die Sonne,
    Von weißen Wolken umwogt,
    Das Meer war still,
    Und sinnend lag ich am Steuer des Schiffes,
    5 Träumerisch sinnend, – und halb im Wachen
    Und halb im Schlummer, schaute ich Christus,
    Den Heiland der Welt.
    Im wallend weißen Gewande
    Wandelt’ er riesengroß
    10 Ueber Land und Meer;
    Es ragte sein...

  • [87] Friedhof im Taunus.

    Mitten im Walde ein Friedhof liegt,
    Ist nicht umzäunt und umgittert,
    Ueber den Gräbern Geäst sich wiegt,
    Wenn es vom Windhauch erzittert. –

    5 Immer...