• [26]
    DIE SIEBENTE ELEGIE
     
    WERBUNG nicht mehr, nicht Werbung, entwachsene Stimme,
    sei deines Schreies Natur; zwar schrieest du rein wie der Vogel,
    wenn ihn die...

  • [48] Die stumme Schöne.

    Als ich die junge Clitia
    Schön, wie ein Tag im Frühling, sah,
    Rief ich: welch reizendes Gesicht!
    O Schade! daß sie doch nicht spricht!

    5 Sie sprach, und nun war ich ganz...

  • [151] Die tiefe Richtung

    Endlich ist der große Tag gekommen,
    Schon ist das Vergangne schrecklich nah,
    Doch die Zukunft ist bereits verschwommen;
    Auch die Gegenwart ist nicht mehr da.

    5 Gott und Mensch und...

  • Die treue magd auf die ihr eifrig wachtet
    Und die nun unterm schlichten rasen nachtet –
    Mir dünkt dass wir ihr ein paar blumen schulden ·
    Die armen toten haben viel zu dulden.
    5 Und wenn oktober der die bäume schüttelt
    An ihren gräbersteinen traurig rüttelt
    So müssen sie uns oben herzlos finden
    Die wir uns weich in unsre decken winden.

    ...
  • [163] Die unmögliche Tatsache

    Palmström, etwas schon an Jahren,
    wird an einer Straßenbeuge
    und von einem Kraftfahrzeuge
    überfahren.

    5 ‚Wie war‘ (spricht er, sich erhebend
    und entschlossen...

  •  Die verschiedene Weise der Moral.
    Auf offnem Markte mit Gebieterton
    Erschien in Herrscherpracht der Gott Imperativus.
    „Ich bin das Ich, der ächten Weisheit Sohn,
    Ein Vocativ der Pflicht, des Rechts Nominativus.
    5 Wer von der Würde wich, erzittre meinem Thron;
    Ich bin der kleinsten Schuld Fiscal-Accusativus,
    Und hinter mir dort steht zu...

  • [92] Die vier Kanzler

    Bismarck Otto,
    Gewinn im Lotto,
    Im übrigen schwach,
    Krach!

    5 Caprivi,
    Eigenes nie,
    Junkerputsch,
    Futsch!

    Hohenlohe,
    10 Des Schweigens frohe
    ...

  • [17]
    DIE VIERTE ELEGIE
     
    O Bäume Lebens, o wann winterlich?
    Wir sind nicht einig. Sind nicht wie die Zug-
    vögel verständigt. Überholt und spät,
    so drängen...

  • Der schwarzen Locken wild Geschling’
    Um Nacken ihr und Busen hing,
    O, wäre doch mein Arm der Ring,
         Der ihren Leib umfinge! –

    5 Wie wunderlieblich ist ihr Bau,
    Welch’ edlen Wuchs trägt sie zur Schau,
    Der Mund wie Rosen, feucht von Thau,
         O, wer doch an ihm hinge!

  • In Vaters Garten heimlich steht
    Ein Blümchen traurig und bleich;
    Der Winter zieht fort, der Frühling weht,
    Bleich Blümchen bleibt immer so bleich.
    5 Die bleiche Blume schaut
    Wie eine kranke Braut.

    Zu mir bleich Blümchen leise spricht:
    Lieb Brüderchen, pflücke mich!
    Zu Blümchen sprech ich: Das thu’ ich nicht,
    10 Ich pflücke...