Die unmögliche Tatsache

Palmström, etwas schon an Jahren,
wird an einer Straßenbeuge
und von einem Kraftfahrzeuge
überfahren.

‚Wie war‘ (spricht er, sich erhebend
und entschlossen weiterlebend)
‚möglich, wie dies Unglück, ja –:
daß es überhaupt geschah?

‚Ist die Staatskunst anzuklagen
in Bezug auf Kraftfahrwagen?
Gab die Polizeivorschrift
hier dem Fahrer freie Trift?

‚Oder war vielmehr verboten,
hier Lebendige zu Toten
umzuwandeln, – kurz und schlicht:
Durfte hier der Kutscher nicht –?‘

Eingehüllt in feuchte Tücher,
prüft er die Gesetzesbücher
und ist alsobald im Klaren:
Wagen durften dort nicht fahren!

Und er kommt zu dem Ergebnis:
Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil, so schließt er messerscharf,
nicht sein  kann, was nicht sein  darf.

Collection: 
1932

More from Poet

  • I

    Das Erste, des Zäzilie beflissen,
    ist dies: sie nimmt von Tisch und Stuhl die Bücher
    und legt sie Stück auf Stück, wie Taschentücher,
    jeweils nach bestem Wissen und Gewissen.

    Desgleichen ordnet sie die Schreibereien,
    die Hefte, Mappen, Bleis und...

  •                

    Palma Kunkel spricht auch. O gewiß.
    Freilich nicht wie Volk der Finsternis.

    Nicht von Worten kollernd wie ein Bronnen,
    niemals nachwärts-, immer vorbesonnen.

    Völlig fremd den hilflos vielen Schällen,
    fragt sie nur in wirklich großen...

  • Jaguar
    Zebra
    Nerz
    Mandrill
    Maikäfer
    Ponny
    Muli
    Auerochs
    Wespenbär
    Locktauber
    Robbenbär
    Zehenbär.

  • #EANF#

  • #EANF#