Die Welt ist so schön und der Himmel so blau,
Und die Lüfte die wehen so lind und so lau,
Und die Blumen winken auf blühender Au’,
Und funkeln und glitzern im Morgenthau,
5 Und die Menschen jubeln, wohin ich schau’, –
Und doch möcht’ ich im Grabe liegen,
Und mich an ein todtes Liebchen schmiegen.
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[59] Die Weste
Es lebt in Süditalien eine Weste
an einer Kirche dämmrigem Altar.
Versteht mich recht: Noch dient sie Gott aufs beste.
Doch wie in Adam schon Herr Hæckel war,
5 (zum Beispiel bloß), so steckt in diesem Reste... -
[62] Die Westküsten
Die Westküsten traten eines Tages zusammen
und erklärten, sie seien keine Westküsten,
weder Ostküsten noch Westküsten –
,daß sie nicht wüßten!’5 Sie wollten wieder ihre Freiheit haben
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Ade! Die liebe Herrgottssonne gehet,
Grad über tritt der Mond!
Ade! Mit schwarzem Rabenflügel wehet
Die stumme Nacht ums Erdenrund.5 Nichts hör ich mehr durchs winternde Gefilde
Als tief im Felsenloch
Die Murmelquell, und aus dem Wald das wilde
Geheul des Uhus hör ich noch.Im Wasserbette ruhen alle Fische,
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[10] Die Wirtschafterin.
Drei Wochen hinter Pfingsten,
da traf ich einen Mann,
der nahm mich ohne den geringsten
Einwand als Wirtschafterin an.5 Ich hab’ ihm die Suppe versalzen
und auch die... -
[8] DIE ZÜGE
Rauchwolken, rosa, wie ein Frühlingstag,
Die schnell der Züge schwarze Lunge stößt,
Ziehn auf dem Strom hinab, der riesig flößt
Eisschollen breit mit Stoß und lautem Schlag.5 Der weite Wintertag der...
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[137] Die Zecher.
Am heiligen Dreikönigstag
Da saßen wir beisammen
Und sprachen dies und sprachen das
Und tranken dazu Glas auf Glas,
5 Die Augen lohten Flammen. –Wir waren...