[163] Die Kürze.
„Warum bist du so kurz? liebst du, wie vormals, denn
Nun nicht mehr den Gesang? fandst du, als Jüngling, doch
In den Tagen der Hoffnung,
Wenn du sangest,...
[163] Die Kürze.
„Warum bist du so kurz? liebst du, wie vormals, denn
Nun nicht mehr den Gesang? fandst du, als Jüngling, doch
In den Tagen der Hoffnung,
Wenn du sangest,...
[51]
Die Kanone
Wo des Museums stiller Hallenkranz
Den Hof umschlingt, von fern Platanen lauschen
Und scheues Licht auf nahen...
Die Kapelle.
Droben stehet dle Kapelle,
Schauet still in’s Thal hinab,
Drunten singt bei Wies’ und Quelle
Froh und hell der Hirtenknab’.
5 Traurig tönt das Glöcklein nieder,
Schauerlich der Leichenchor;
Stille sind die frohen Lieder,
Und der Knabe lauscht empor.
Droben bringt man sie zu Grabe,
10 Die sich freuten in dem...
[28] Die Karsavina vom russischen Balett tanzt.
Ach, wenn ich Engelszungen hätt’!
Der Zar ist tot.
Es lebe sein Balett!
Ich gäbe meiner Jahre zehn,
5 hätt’ ich die Pawlowa geseh’n....
[38] Die Kartenlegerin
Das Schiff war schon im Hafen leck.
Man besserte an dem Schaden.
Das Schiff hatte Fässer geladen
Und Passagiere im Zwischendeck.
5 Mittags stieg eine Negerin
In...
Komm an mein liebreiches herz · schöne katze ·
Verbirg die klauen der tatze
Wenn mein auge naht
Dem deinen gemischt aus metall und achat!
5 Wenn meine finger mit musse schmeicheln
Dem biegsamen kopf und rücken
Und bebt meine hand im entzücken
Den funkenstiebenden körper zu streicheln:
Dann seh ich im geist eine frau...
Verliebte glühend und gelehrte brütend
Verehren wenn des alters reife naht
Die katzen sanft und stark · des hauses staat ·
Gleich ihnen fröstelnd und das zimmer hütend.
5 Des wissens freunde und der sinnesglut ·
Der stillen schauerlichen nacht genossen ·
Der Orkus nähme sie zu toten-rossen:
Bezwänge sich zum dienst ihr hoher mut.
Sie...
[35] Die Kavallerie ja nur
Die Kavallerie ja nur
Sie reitet auf dem Pferde
In nobler Garnitur
Und hat nicht viel Beschwerde.
5 Es flattern blau und weiß
Die Fähnlein an den Lanzen.
...
[84] Die Keuschheit
Schimmernd fülle sich der Teller,
Schimmernd bis zum Rand hinan;
Jeder spende seinen Heller
Gern dem alten Leiermann.
5 Manch ein Lied hab’ ich gesungen,
Das euch tief ins Herz...
Horch – die Gloken weinen dumpf zusammen,
Und der Zeiger hat vollbracht den Lauf,
Nun, so sey’s denn! – Nun, in Gottes Namen!
Grabgefährten brecht zum Richtplaz auf.
5 Nimm o Welt die lezten Abschiedsküße,
Diese Thränen nimm o Welt noch hin.
Deine Gifte – o sie schmekten süße! –
Wir sind quitt du Herzvergifterin.
...