• O geh' nicht in den frischen Mai
    Nach einer bitt'ren Trennungsstund'!
    O geh' nicht in den frischen Mai,
    Wenn du ein Weh' im Herzensgrund!

    Denn jeder Vogel, der dir singt,
    Denn jedes Reis, das sproßt und blüht,
    Ein jeder Hauch, der zu dir dringt,
    Weckt dir ein Echo im Gemüth.
    ...

  • Ich weiß nicht, wie es gekommen,
    Daß du mein ganzes Sein
    Zu eigen hast genommen,
    Nur du, nur du allein.

    Zu dem nur aus weiter Ferne
    Mein Liebesgrüßen dringt,
    Wie sich zum höchsten Sterne
    Ein Traum der Sehnsucht schwingt;

    Wie ein Gesang, der leise
    Im hohen...

  •   Er will nicht mehr lieben 1.
    Weg / O liebe!
    Deinem ungereimten triebe
    Sag ich itzund gute nacht;
    Alles was dein schnelles gifft und dein feuer angestecket /
    Was nach deinen lüsten schmecket /...

  •  Seid mir nur nicht gar zu traurig,
    Daß die schöne Zeit entflieht,
    Daß die Welle kühl und schaurig
    Uns in ihre Wirbel zieht;

    Daß des Herzens süße Regung,
    Daß der Liebe Hochgenuß,
    Jene himmlische Bewegung,
    Sich zur Ruh begeben muß.

    Laßt uns lieben, singen, trinken,...

  • Die Liebe war nicht geringe.
    Sie wurden ordentlich blaß;
    Sie sagten sich tausend Dinge
    Und wußten noch immer was.

    Sie mußten sich lange quälen,
    Doch schließlich kam's dazu,
    Daß sie sich konnten vermählen.
    Jetzt haben die Seelen Ruh.

    Bei eines Strumpfes Bereitung...

  • Sie sprach: du sollst nicht sehen
    So schmachtend ins Auge mir!
    Ich sprach: es soll nicht geschehen,
    Und sah ganz verwundert nach ihr.

    Sie sprach: du sollst nicht immer
    Mir Blumen bringen ins Haus!
    Ich sprach: ich tu' es ja nimmer,
    Und reicht' ihr zum Pfand den Strauß.

    Sie sprach: ich kann'...

  • Mein Lieb, weil wir belauscht;
    Du aber fühlst den Liederquell,
    Der mir im Herzen rauscht.

    Und jeder Tropfen, der da quillt,
    Ist Lieb' und Wonn' und Lust,
    Die flutend all hinüberschwillt
    Mein Lieb, in deine Brust! (S. 146)

  • Mädel, laß das Stricken, geh,
    tu den Strumpf bei Seite heute;
    das ist was für alte Leute,
    für die jungen blüht der Klee!
    Laß, mein Kind,
    komm, mein Schätzchen;
    siehst du nicht, der Abendwind
    schäkert mit den Weidenkätzchen! -

    Mädel liebes, sieh doch nicht
    immer so bei Seite...

  • Das weiß ich nicht, wie es gekommen,
    Daß dir mein Herz auf einmal gut,
    Als wir zusammen sind geschwommen
    An Bord des Schiffs durch Dampf und Fluth.

    Du saßest frisch und unerschrocken, -
    Weißt du es noch? - an Deckes Rand,
    Vom Regen troffen deine Locken,
    Im Sturme wehte dein Gewand.

    Sie...

  • Wenn ein Blick sich von uns wendet,
    Welcher einst von Liebe sprach,
    Und der süße Traum geendet,
    Und der Hoffnung Anker brach,
    Alle Blüthen sich entfärben -
    Ach, was bleibt dem Armen dann,
    Als vergessen, oder sterben,
    Wenn er nicht vergessen kann.

    Du auch hast mir einst gesendet...