[114] An Herrn Crispi.
(1891.)

Als man den Alp der Dichter und der Denker,
Der jahrelang als unumschränkter Lenker...

Nun lacht die Wiese, blüht der Dorn
     In holder Frühlingszeit:
Das, sanft bewegte, grüne Korn
     Sich milden Regens freut.
5 Die ganze Schöpfung trinkt mit Lust
     Was Gott beschieden hat,
Nur ich allein, mit wunder Brust,
     Geh’ auf der...

Poet: Robert Burns

Se bhüetich Gott der Her, und zürnet nüt!
Me schwezt, wie eim der Schnabel gewachse isch.
Gern chönti’s besser, aber ’s will nit goh.
Doch was vom Herze chunnt, isch au nit schlecht.

5...

[104] An den Herrn Minister Herrfurth Exzellenz.
(1890.)

Wenn Sie gesprochen, weise, klug und tief,...

An den Herrn van Santen zu Leyden, über ein von ihm mir zugeschicktes altes Lateinisches Epigramm: Die Mutter von Byzanz. (*)

Bewundern kann ich sie, vom Alterthum besungen,
Das Weib, die ihren Sohn verlor. Doch ach!
Ihr nachzuahmen fühl’ ich mich zu schwach.
Er...

Jüngst erst fragtest du, ob meinem Herzen
Näher läge brauner Locken Glanz?
Ob ich fröhnte blonder Mädchen Scherzen?
Ob ich beyden wände gleichen Kranz?
5 Schwer ist hier die Wahl! – Auf Ida’s Höhen,
Hat schon blind sich Paris fast gesehen;
Und ich armer...

Antwort an Herrn Karl Hadermann.

„Nein, Alles ist dahin! – Nur eines bleibt:
Die Thräne hat uns die Natur verliehen;
Den Schrey des Schmerzes, wenn der Mann zuletzt
Es nicht mehr trägt – Und mir noch überdem,
Sie ließ im Schmerz mir Melodie und Rede,
...

[64] Ode an Herrn Professor Zachariae

Schon wälzen schnelle Räder rasselnd sich und tragen
Dich von...

[2]

 Bidermanni. Eheu! flebile funus.

ACh weh! was seh’ ich hier? ein außgesträckte Leichen.
     An der man von Fuß auff nichts vnzerschlagen find’t:
     Die Seit / auß der das Blutt mit vollen Strömen rinn’t
Die Wangen so von Schmertz in Todes-Angst erbleichen....