• Der Sommerwind streicht übers Gras
    Hin über die bebenden Herzen,
    Über die goldenen Königskerzen,
    Und meine Augen sind von Tränen naß.

    Dort reifen Beeren sommerrot,
    Wir pflückten sie zu zweien.
    Die Schnitter ziehn in Reihen,
    "Es ging ein Schnitter, der heißt Tod".

    ...

  • Einst, da ich liebte, war ich schön wie Gott
    Ja, ich war herrlich, gleich den Ungewittern
    Die über welterstarrter Winternot
    Erzittern —

    Einst, da ich liebte, war mein Mund voll Blut
    Und meine Augen glühten gleich Gestirnen
    In irrer Glut —
    Jetzt geh' ich mit den Dirnen —
    ...

  • Kein Wort der Lebensflucht
    Und auch kein Wort der Müden,
    Die nur noch die Erinnerung behüten
    Die abschiednehmend ihre Seele sucht.

    Kein Wort der Not
    Und auch kein Wort der Armen
    Die niemals Jugend freudig konnt' erwarmen
    Die schlafen, während rings das Leben loht.

    ...

  • Uns leuchtete noch keine Nacht so tief
    Wie dieses Sommers schwere Liebesnacht,
    Da dir dein Herz erwacht, die dir mein Herz gebracht
    Die uns zum Leben rief —
    Spürst du — fern sinkt das letzte Schweigen,
    Fern klingt der Reigen
    Verdämmernder Lieder der Einsamkeiten
    Gieb mir die Hand,
    ...

  • Die blaue Sommerluft über den Hügeln,
    Der Wind mit leichtbeschwingten Flügeln,
    Die Linden voll grüner Hoffnungsherzen
    Des Gartens goldne Königskerzen
    Sie alle tragen Liebesschmerzen.

    Die rotesten aller roten Rosen
    Schauen dich mit freundlichen großen
    Augen an und denken:
    In dich...

  • Der Tag geht still zur Neige,
    Du läßt mit leisem Klingen
    Aus deiner braunen Geige
    Mir deine Seele singen.

    Du spielst die alten Lieder
    Vom Tode und von Schmerzen,
    Sie klingen auf und nieder
    Durch unser beider Herzen.

    Sind sie für uns geschrieben?
    Erklingen...

  • I.
    Ich wollte einmal dich in meiner Heimat grüßen,
    Ich wollte einmal, daß zu deinen Füßen
    Die Wege ziehen, die mir lang vertraut.
    Ich wollte, daß mein stilles Land dir brächte
    Sein tiefes Sehnen, seine hellen Nächte
    Und du es sähest, wie ich es geschaut.

    Ich wollte einmal deine Lippen küssen...

  • So viele lange Tage mußt' ich warten —
    Dort, wo bei Felsgestein und feuchten Mosen
    Zum Winkel des Vergessens wird der Garten,
    Dort harrten längst schon dein die roten Rosen.

    Und endlich sehe ich, daß du mit deinen zarten
    Geliebten Händen hast für diese losen
    Blumen mir hingelegt das Buch des Barden....

  • Vom Teich herüber klingt aus einem Nachen
    Durch unsre Nacht der sanfte Ton von Flöten —
    Wir sind am Uferrand — ich sehe seine flachen.
    Bespülten Steine sich wie Kupfer röten.

    Denn aus den Wäldern steigt in blutigem Entfachen
    Seltsamen Lichts der Mond, als wie in Nöten —
    Und plötzlich, da erstirbt dein...

  • Wir ritten jubelnd durch die Nacht,
    Fern lag das Schloß — vor uns das Meer
    So weiß wie Diamanten.

    "Mein Liebster, ach, es ist vollbracht,
    Wie wir liegt keiner nimmermehr
    In Liebesbanden."

    Am Wege steht ein armes Kind
    Mit Augen, schwer vom Schmerz,
    Und Blut an seinen...