• Süßapfelspiel in meiner Hände Hallen,
    Du allerlei Gelüst zur Abendzeit,
    Laß dich in meinen Schoß jetzt wieder fallen
    Mit deiner leichten, zieren Zärtlichkeit!

    Sei du der Falke mit dem Fliederzweige,
    Der holde Nacht auf falbem Fittich bringt,
    Und segle wieder königlich und steige
    Zur...

  • Du: Verlorenheit an Flammenflüssen,
    Blondes Blühen zwischen Taumelküssen -
    Weiß ich denn, was deine Sehnsucht zittert,
    Wenn mein Blut in deinem Schoß gewittert?

    Tanzt sie mit den braunen Bronzegöttern,
    Spielt sie sich zu den gefeiten Spöttern,
    Hat sie mich, wenn ich mein ganzes Leben
    Dir...

  • Alle Dinge, die in meinem Zimmer stehn,
    Wissen immer, du hast sie einmal angesehn.
    Alle sind sie etwas mehr, als ihr
    Name nennt, und hängen sehr an dir.
    Die Bilder, denen du oft ein Lächeln winkst,
    Der Spiegel, dem unverhofft du dein Antlitz bringst;
    Das Klavier, über das - wie träumend - dein Blicken glitt;...

  • (Breslau 1913)

    1
    (Café "Palais")
    In hellen Ringen rekeln rot und heiß
    Sich Papagein, die aus der Sonne...

  • Nimm diese Demut von mir, die mich tötet,
    Und diesen Herbst, der meinen Mut umhürdet:
    Mir ist der Garten fremd, den Weinlaub rötet,
    Und meine Seele steigt mit Leid bebürdet

    Hinauf zur Kammer, die ihr mir erhöhtet
    Zu einem Heiligtum - (die doch mich hürdet!) -
    O daß ihr euch - wie einst - mir wieder...

  • Schweigen mit dir: das ist ein schönes Schwingen
    von Engelsfittichen und Gottes Kleid
    und süß, unsagbar sanftes Geigenklingen
    verweht von Ewigkeit zu Ewigkeit.

    Schweigen mit dir: das ist verschwistert Schweifen
    auf weißen Wegen und geliebtem Pfad
    und Fühlen, wie sich Blut zu Blute reifen
    und...

  • Noch sind die Blumen von dir
    frisch wie am Tag,
    da deine Hand abschieds-zitternd in meiner Hand lag,
    und dein Herz tat sich auf wie ein Brevier!

    Der Zug stand fahrtbereit,
    aus manchem Fenster fiel ein gleichgültiger Blick -
    Meine Augen sagten zu dir: "Erschrick
    nicht vor unserer Einsamkeit...

  • Wir wandeln wieder lässig über Land,
    ich und mein Hund. Die ersten Blätter bleichen.
    Der Abendwind kommt kühl wie deine Hand
    und will die Striemen aus der Stirn mir streichen.

    Und plötzlich rührt es mich, zu meinem Hund
    verinnigt Zärtliches von dir zu sagen,
    wie eine Blumenurne wird mein Mund...

  • Wo deine Füße wandeln, blüht Vergißmeinnicht,
    du meiner Beete stille Gärtnerin.

    Du öffnest deine Hand und wirfst die weißen Wellen
    wippender Sätze über meinen Geist.

    - Gedanken gehn in Waffen ... Glied an Glied ...

    Im Mond sind Mühlen, winterlich verwaist,
    so braun wie...

  • Fabelhafter Schluchten
    schlummerndes Getier
    hütet unsrer Mondnacht
    Silber-Stier.

    Schaukelnd zu der Triften
    zärtlicher Schalmei
    jungfräulicher Hirtin
    Lorelei.

    Tropfend durch die Zweige
    schneeigen Altars
    starb ein Stern im Neigen
    ...