Alle Dinge, die in meinem Zimmer stehn,
Wissen immer, du hast sie einmal angesehn.
Alle sind sie etwas mehr, als ihr
Name nennt, und hängen sehr an dir.
Die Bilder, denen du oft ein Lächeln winkst,
Der Spiegel, dem unverhofft du dein Antlitz bringst;
Das Klavier, über das - wie träumend - dein Blicken glitt;
Der Teppich, auf dem sie säumend und hastig schritt.
Und, die dir inniger je und nah durften dienen,
Blühen um mich wie Klee und festlich ist ihnen:
Der Tisch, auf dem deine Hände Gäste gewesen;
Alle die Bücherbände, die du gelesen;
Die Feder, mit der du schriebst;
Das Messer; die Lampe; das Glas;
Die Vasen, die du so liebst;
Der Teller, von dem sie aß;
Das Sofa, auf dem sie ruht;
Kalender, Kerze und Krug;
Das Bett, darauf Schleier und Hut;
Die Uhr, die dir Abschied stets schlug.
Und immer in allem ich, wie einer, der Wunder durchwandelt,
Kümmerlich, königlich, ein Bettler, zum Kaiser verwandelt!
Holden Rausches, glückhaft durch mein Zimmer wehn,
Wissend: Du hast mich also ausersehn!
(Band 1 S. 141)
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Du hast mich also ausersehn - - -
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