• Ich trage zwei Wörtlein im Herzen,
    Die haben im Busen nicht Raum;
    Die möcht' ich laut singen und sagen,
    Sie nennen den Nächten, den Tagen,
    Kundgeben im Wachen und Traum.

    Die Sterne am nächtlichen Himmel,
    Sie lauschen mit mildem Gesicht,
    Sie lauschen, und blicken, und nicken,
    Als...

  • Eines weiß ich, dieses Eine
    Füllt Gedanken mir und Sinn.
    Alles gäb' ich für die reine
    Unschätzbare Perle hin!

    Glaub' und Hoffnung - sie erheben
    Selig zu des Himmels Höh'n,
    Doch es wird ihr Götterleben
    Einst in Schauen untergeh'n.

    Nur die Liebe, diese eine...

  • Unschuld'ge Liebe, die ihr heilig Feuer
    An ew'ger Schönheit Himmelsstrahl entzündet,
    Kennt keinen Tod, sie ist der Gottheit theuer.

    Nein, wie der Seraph vor dem Flammenthrone,
    Steht sie vor dem, der aus der eig'nen Fülle
    Sie einst der Erde gab als schönste Krone.

    In ihre stille Tiefen sich...

  • Wer nennet mir das zarte Band,
    Von Engeln gewoben mit leiser Hand,
    Unsichtbar jedem Menschenblick,
    Doch fest und wahr wie des Himmels Glück? -

    - Still schmiegt sich's um die Menschenbrust,
    Zieht Seele an Seele unbewußt;
    Kann keiner die dunkle Gewalt auch erklären:
    Er muß ihrem heiligen Zuge...

  • Laß mich weiter wandern, laß mich scheiden,
    Friedlich scheiden mit des Lenzes Pracht,
    Eh' die süßen Blumen sich entkleiden,
    Eh' der rauhe, kalte Nord erwacht!

    Meine Liebe zog in ferne Räume,
    Und der Liebe zieht das Leben nach,
    Ausgeträumt sind meine Lenzesträume,
    Seine Lieder ruft kein...

  • In schönen Tagen sah' ich euch erblühen,
    Ihr Rosen jener reichgeschmückten Flur!
    Jetzt wahr' ich euch als schwarze Perlenschnur,*
    Doch kann der süße Duft euch nicht entfliehen.

    So war mir einst ein süßes Glück geliehen;
    Es schwand, jedoch den äußern Sinnen nur.
    Sein inn'res Seyn war göttlicher Natur,...

  • Was schweigt so tief als Grabesstille?
    Was ist noch stummer als die Nacht?
    Die Lieb' ist's, deren Schmerzensfülle
    Der heil'ge Ernst der Pflicht bewacht.

    Der Himmel darf in Thränengüssen,
    Es darf der Wolken schwüles Heer
    In heißen Gluthen überfließen,
    Aufseufzen darf das tiefe Meer;...

  • Da steh' ich nun auf fremder Flur,
    So weit von Dir geschieden!
    Ach nirgends Deines Wandels Spur!
    Ach nirgends Trost und Frieden!

    Hier grünt kein Baum, der über Dir
    Sein Laubdach ausgebreitet,
    Hier lächelt keine Blume mir,
    Die Deinen Pfad bekleidet.

    Den Wiesengrund,...

  • Wenn sie fremd sich von uns kehren,
    Die wir treu und heiß geliebt,
    Wenn kein Blick uns Antwort giebt
    Auf des Kummers bange Zähren:
    Da, o Liebe, halt' uns fest!
    Zeige, daß Du uns geblieben,
    Wenn auch das, was Menschen lieben,
    Wandelnd, treulos sie verläßt!

    Du bist ewig! Nur die...

  • Könnt' ich Dein vergessen,
    Meines Lebens Licht?
    Müßte von den Freuden
    Der Erinn'rung scheiden,
    Jeden Klang vermeiden,
    Der zum Herzen spricht!

    Könnt' ich Dein vergessen,
    Meines Lebens Licht?
    Alle Lichtgestalten,
    Die sich mir entfalten,
    Müßten bleich...