• [85]

    Selig glaubst du dich …

    Selig glaubst du dich, Mensch,
    Leidiger Sehnsuchtsnarr,
    Der die Geißel der Unrast...

  • Da die Blumen selig starben
    die du an die Brust genommen,
    Hauch in Hauch soll es uns frommen
    so zu sterben wie sie starben.

    Schon verloht wie sie verlohten
    wie von fremdem Duft beklommen
    küßtest du mich tief verschwommen
    wie du küßtest jene toten....

  • Ich liege so froh, so selig,
    Geliebte, in deinem Arm,
    Die Küsse sind unzählig,
    Und immer neu und warm.

    O Liebe, du hoher Name,
    Nur größer, je mehr du liebst!
    O Liebe, du wundersame,
    Nur reicher, je mehr du gibst!

    Und höher ist an Ehren
    Eine Mutter nur...

  • O wie selig, wer im Herzen
    Einen Namen nennt,
    Wenn es Niemand weiß, wenn Keiner
    Diesen Namen kennt;

    Wenn es Keiner weiß, welch Hoffen
    Seine Seele hegt,
    Was sie im Gebet zum Himmel
    Ewig aufwärts trägt;

    Wenn es Keiner weiß, was Helle
    In die Nacht ihm bringt...

  • Locke nicht so süß und selig,
    Süße, süße Schmeichlerin;
    Zieht es doch unwiderstehlich
    Mich im Busen zu dir hin.

    Kommst du, um mich noch zu retten
    Aus der Wogen wildem Drang?
    Oder willst du nur mich ketten,
    Du Sirene von Gesang?

    Fliehen will ich! - Wohin fliehen? -...

  •   Im Arm der Liebe schliefen wir selig ein.
    Am offnen Fenster lauschte der Sommerwind,
    und unsrer Athemzüge Frieden
    trug er hinaus in die helle Mondnacht. -

    Und aus dem Garten tastete zagend sich
    ein Rosenduft an unserer Liebe Bett
    und gab uns...

  • Nun kannst du fröhlich fort ins Weite,
    Nun Herz ist alles wohl und gut;
    Hat doch die Liebste mir zur Seite,
    An meiner Brust hat sie geruht.
    Ihr Sternlein schlaft nur - müd' und trübe,
    Mir leuchtet andrer Sonnen Schein:
    Ich trank den Himmel ihrer Liebe,
    Denn ach, sie war im Traume mein.
    ...

  • Es träumt der Knabe selig und schwer:
    Drüben, die sich bückt beim Mähen,
    Dieses Mädchens Leib sei weiß,
    Heißer als der Julimittag,
    Und ihr Atem müsse glühen,
    Ihre Augen Flammen sprühen.
    Wenn er heimlich jetzt sie fasse
    Und sie in die Garben stoße
    Und sie unter sich zerwürge,
    ...