• Ein Rosenknöspchen einst ich fand,
    Auf kornumgeb’nem Damme stand,
    Graziös den Stiel zur Erd’ gewandt,
         An einem thau’gen Morgen.
    5 Eh’ zweimal noch der Tag gegraut,
    Man schon die volle Schönheit schau’t,
    Sie neigt ihr thauig Köpfchen traut
         Durchduftet süß den Morgen.

    Im Busch sitzt, zärtlich angepreßt,
    10 Ein kleiner...

  • [5]

     Einst.

    Ach wie war es leer und schaurig,
    Als ich einst die Straßen zog,
    Lebensmüde, sterbenstraurig,
    ...

  • [44] Einst

    Einst werden wir wie Frühling wehen,
    Und es verschattet sich der Horizont.
    Die Spitzen unsrer Lanzen gehen
    Wie Sterne nachts von Herzglut noch besonnt.

    5 Es wird Aurora unsre Stirn bekränzen...

  • [14] Einst und Jetzt.

    (Der ersten deutschen Eisenbahn 1839, Leipzig-Dresden gewidmet.)

    Auf grünen Wiesen sah ich Lämmer weiden –
    Ihr Glöckleinklang als einziges Getön
    War zu vernehmen im Vorüberschreiten –...

  • Es waren einst zwei Bauersöhne
    Die hatten Lust ins Feld zu ziehn
    Wohl unter die Husaren, wohl unter die Husaren.
    Sie hatten sich ganz anders bedacht
    Und hatten sich ganz lustig gemacht,
    Nach Hause wollten sie reiten.
    Und als sie in den Hof einkamen,
    Frau Wirthin ihnen entgegen kam:
    »Seid Ihr gekommen, ihr Herren?«
    »Guten Tag, guten...

  • Im tollen Wahn hatt’ ich dich einst verlassen,
         Ich wollte gehn die ganze Welt zu Ende,
         Und wollte sehn ob ich die Liebe fände,
         Um liebevoll die Liebe zu umfassen.
    5 Die Liebe suchte ich auf allen Gassen,
         Vor jeder Thüre streckt’ ich aus die Hände,
         Und bettelte um gringe Liebesspende, –
         Doch lachend gab man mir nur...

  • Mein Herz war einst so froh und frei,
         Als noch die Tage lang,
    Da kam ein schmucker Weber-Bursch
         Und störte meinen Sang.
    5           Zu den Webern, wenn Ihr Mädchen geht
                   Zu den Webern, wenn Ihr geht,
              Nehmt Euch in Acht, geht nicht zur Nacht,
                   Zu den Webern, wenn Ihr geht.

    Die Mutter...

  •      Sag’ mir wer einst die Uhren erfund,
    Die Zeitabtheilung, Minuten und Stund’?
    Das war ein frierend trauriger Mann.
    Er saß in der Winternacht und sann,
    5 Und zählte der Mäuschen heimliches Quicken
    Und des Holzwurms ebenmäßiges Picken.

         Sag’ mir wer einst das Küssen erfund?
    Das war ein glühend glücklicher Mund;
    Er küßte und dachte...

  • Wol haben mir einst die Rosen geblüht
    Und die Nachtigallen gesungen,
    Wol sind mir im jugendlich frischen Gemüt
    Die Glocken der Liebe erklungen -
    O weh, was ich war und was ich bin!
    Dahin, dahin,
    Die Rosen und Herzen sie gehen dahin.

    Ich habe geglaubt und habe geliebt,
    Gesündigt...