Ein Rosenknöspchen einst ich fand,
Auf kornumgeb’nem Damme stand,
Graziös den Stiel zur Erd’ gewandt,
An einem thau’gen Morgen.
Eh’ zweimal noch der Tag gegraut,
Man schon die volle Schönheit schau’t,
Sie neigt ihr thauig Köpfchen traut
Durchduftet süß den Morgen.
Im Busch sitzt, zärtlich angepreßt,
Ein kleiner Hänfling auf dem Nest,
Mit frost’gem Thau die Brust benäßt,
Am frühen, frühen Morgen.
Bald wird er seine Kleinen seh’n,
Des Waldes Stolz, die Köpfchen dreh’n,
Im grünen Laube, frisch und schön,
Wachzwitschern jeden Morgen.
So Du, mein Vöglein, holde Maid!
Mit Stimmenklang, auf schwirr’nder Sait’,
Sei Dir von dem ein Lied geweiht,
Der hütet Deinen Morgen.
So Du, die wie die Rose blüht,
Sollst schöner glüh’n, wie jene glüht,
Sollst segnen Vaters Abendlied,
Das hütet Deinen Morgen.