• So wolt ihr mich getreue Sinnen quälen/
    Und stellt mir stets ein Englisch Bildniß für?
    Ihr küsset zwar die Schönste meiner Seelen/
    Allein mich reist des Schicksals Macht von ihr.
    Ach küsset sie und martert mich dabey/
    Ihr seyd getreu.

    Ihr seyd getreu der schönen Selimenen/
    Die meine Brust...

  • Sonne laß den heissen Strahl
    Sich doch mit der See vermählen/
    Denn so kan ich abermahl
    Tausend süsse Stunden zehlen/
    Weil allein in schwartzer Nacht/
    Meine Freuden Sonne lacht.

    Pranget heunt ihr Sternen nicht/
    Hüllet euch in dunckle Schatten/
    Denn es soll ein schöner Licht/...

  • Meine Losung heist Vergnügen/
    Und die allzeit frohe Brust/
    Kan kein Ungelück besigen/
    Denn mir bleibet unbewust/
    Wie sich andre in der Seelen/
    Uber ihr Verhängniß quälen.

    Was der Himmel hat beschlossen/
    Nehm' ich allzeit willig an.
    Denn sich kräncken sind nur Possen/
    ...

  • Aria
    Unbestand
    Ist das Gifft verliebter Seelen.
    Tausend Schmertzen/ Angst und Pein
    Können nicht so grausam seyn/
    Als die Falschheit weiß zu quälen.
    Unbestand
    Ist das Gifft verliebter Seelen.


    Allein/
    Ein edeles Gemühte/
    Und das die Tugend liebt...

  • Ein treuer Knecht erkühnet sich zu letzt/
    Dir schönstes Kind das Blat zu überreichen.
    Du hast mich ja der Gnade werth geschätzt/
    Dein schönes Hertz durch Seufftzer zu erweichen;
    Drum gönne doch ein gnädig Angesicht
    Der letzten Pflicht.

    Es grünet jetzt der Blumen Lust-Revier/
    Wie lachen nicht...

  • Aria
    Mein Hertze brich entzwey/
    Und ende meine Schmertzen.
    Ach komm gewünschter Tod!
    Versüsse meine Noth/
    Und lesche nur die matten Lebens-Kertzen.
    Mein Hertze brich entzwey/
    Und ende meine Schmertzen.


    Komm Tod und strecke mich
    Nur auff das Ruhe-Bette/...

  • Verfluchte Wuth! Du Hencker meiner Seelen!
    Was plagst du mich verdamte Eiffersucht!
    Soll sich mein Geist um dich zu Tode quälen?
    Hat Lieb und Treu nur Grausamkeit zur Frucht.
    Nein/ mein Muth/ auf auf erwache/
    Dein Gelück besteht in Rache.

    Laß deinen Zorn in dessen Blut zerrinnen/
    Der deiner...

  • Nehmet ihr getreuen Winde
    Meine stillen Seufftzer hinn/
    Bringet sie dem Engels Kinde
    Dem ich recht gewogen bin.
    Saget/ diese Bothen wissen/
    Was ich ihm verschweigen müssen.

    Schreibet doch ihr Lorberbletter/
    Was ich ihm nicht schreiben kan.
    Das kein Liebes-Sturm noch Wetter...

  • Ach zürne/ Schönste nicht/ das Feder und Papier
    Nicht so geflügelt sind wie meine treue Sinnen/
    Denn der Gedancken Post geht Augenblicks zu dir/
    Nur Brieffe können nicht so bald das Glück gewinnen.
    Zwar Venus biethet mir die flüchtgen Schwanen an/
    Viel eher mit der Schrifft zu deiner Hand zu springen/
    Wenn nur ihr...

  • Mein ausgeruhter Geist/ und die befreyte Sinnen/
    Die durch das Schlaffen sich ins Laberynth versteckt/
    Begunten noch die Lust an Träumen zu gewinnen/
    Als auch Aurora schon die Glieder ausgestreckt.
    Ihr Gold-entflammter Leib schien alle Ruh zu hassen/
    Weil diese Süssigkeit ihr Titons Alter kränckt.
    Sie schiene meine...