• Ein Amerikaner, der Europens
    Uebertünchte Höflichkeit nicht kannte,
    Und ein Herz, wie Gott es ihm gegeben,
    Von Kultur noch frey im Busen trug,
    5 Brachte einst, was seines Bogens Sehne
    Fern in Qvebeks übereisten Wäldern
    Auf der Jagd erbeutet, zum Verkaufe.
    Als er ohne schlaue Rednerkünste,
    So wie man ihm bot die Felsenvögel
    10 Um...

  • Der Blumen Blüh’n, der Bäume Grün
         Erfreute Flur und Wald;
    Der Sommer lacht, in seiner Pracht,
         Doch geht, ach, allzubald.
    5 [62] Nun deckt’ der kalte Winter
         Sein weißes Tuch darauf;...

  • Der Winter ist kalt, doch der Sommer kommt bald
    Und die Vögelein singen im Waldesrevier;
    Wie Alles sich freut! Nur ich fühle Leid
    Seit, ach, mein Geliebter geschieden von mir.

    5 Die Ros’, die ich brach an dem murmelnden Bach,
    Dient der Bien’ und den Vöglein zur Lust und zur Zier;
    Ihre Liebe ist froh, auch die Herzen sind so,
    Doch, ach, mein...

  • [34] Der Zerstreuete.

    Leider! bin ich sehr zerstreut!
    Und ich thu zu mancher Zeit
    Nicht, was ich wohl soll!
    Will mein Nachbar billig seyn,
    5 So muß er mir dieß verzeihn:
    Doch der Mann ist toll!...

  • [73] Der Zweifel.

    Daß Weltbezwinger voll von Krieg,
    Durch Schlacht, Eroberung und Sieg,
    Die Bürger groß und glücklich machen:
    Ja, daran zweifl’ ich sehr:
    5 Doch daß die Staaten reizend blühn,
    Wo...

  • Der alte Rob Morris wohnt drüben im Thal,
    Ist Fürst aller lustigen Leute zumal,
    Hat Geld in dem Kasten, und Ochsen und Schwein’
    Und ein reizendes Mädchen auch nennt er noch sein.

    5 Sie ’st frisch wie der Morgen, der schönste im Mai;
    Sie ’st süß wie der Abend im duftenden Heu;
    Das Lamm auf der Weide ist harmloser nicht;
    Sie ist lieb meiner Seel...

  • [11] Der bescheidne Schäfer.

    Mein Schäfer, ach! der ist bescheiden!
    Er liebt mich, zärtlich liebt er mich!
    Der Innbegriff von seinen Freuden,
    Sagt er mir öfters, sey nur ich:
    5 Doch bleibt er...

  • [100] Der blöde Liebhaber.

    Dein schmachtend Auge scheint mir, Chloe, längst zu sagen,
    Daß du nicht unempfindlich bist,
    Und daß der Wunsch von meinen stillen Klagen
    Dir kenntlich worden ist:

    5...

  • Der blühn’de Frühling bringt uns Freude,
         Der kalte Winter grämlich flieht;
    Nun fließt so klar das Bächlein wieder,
         Den Himmel lieblich Blau bezieht.
    5 Frisch und erquickend ist der Morgen,
         Der Abend färbt mit Gold den Quell;
    Und es erfreu’n sich alle Wesen,
         Und ich erfreu’ mich meiner Bell.[1]

    ...
  • [130] Der entflohene Amor.

    Ich trank, und Chloe trank mit mir,
    Gleich war der Gott der Lieb auch hier:
    Ach! seufzte Chloe, sieh! schon stört er unsre Freuden,
    Hasch ihn, wir wollen ihm die Flügel gleich...