VIEL Leute gehen morgens in die Stadt. So grambeladen sind die, daß sie nicht den Perlenglanz des Staubs am Wege sehen. Sie haben keine Zeit, stille zu stehen; sie sehen nicht die Blumen und das Blatt, das taubesprüht das Licht...
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NUN bist du nur ein Traum im Dämmerblau, ein weißer Blütentraum, so still und licht. Wie eine Blume blüht dein Angesicht durch dieser Nebelschleier Silbergrau. Ein Duft von Nelken zittert in der Luft, weht kühl durch...
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UND freudlos rinnen dir die Jahre in grauem Einerlei. Kein Kranz schmückt deine braunen Haare, dir blüht kein Mai. Und deine Kräfte, sie sind wie verschwendet, und deine Schönheit ist ein toter Schatz, und du, die in...
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DAS ist der Herbst: die grauen Nebel brauen, und braune Blätter huschen durch das Grauen. Die Herbstzeitlosen stehn wie blasse Frauen, die sehnsuchtsmüde in die Ferne schauen. Und doch: wie Fäden, die in matter Seide schimmern...
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OFT, wenn die Abendsonne sinken will, stehn kühle, schwarze Schatten um mich her. Sie sind sehr finster, und sie sind sehr still, durchsichtig sind sie, doch sie sind so schwer, daß, wenn sie ihren Reigen um mich ziehen, die Erde...
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FÜR dich, für dich nur, hab ich eingesammelt, was mich mein Leben Schönes finden ließ, und was in trunknen Stunden ich gestammelt von Liebe, galt nur dir, denn dich verhieß ein Ahnen mir, längst eh ich dich gekannt. Nun fand ich...
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UND hätt ich ein Mal nur dein Herz gehabt, hätt ich es eine Stunde nur besessen, und hättest du nur ein Mal mich gelabt mit süßem Troste: nie könnt ich's vergessen! Ich würde blühen wie ein Frühlingsbaum, im Herbste würd' ich...
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NUN kommt die Nacht und winselt wie ein Tier, das keine Ruhestätte finden kann. Und niemand kommt und streichelt es zur Ruh. Aus dunklen Winkeln springt der Wahnsinn auf und lacht und läuft in irrem Lauf und kommt zu mir....
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NICHTS ist die Liebe, nichts als jener Tod, das große Sterben, das in jäher Glut im Herbste aufflammt, gelb und purpurrot. Lieben heißt reif sein, reif sein aber gut zum Sterben, denn so will's der Schöpferwille. Wenn unsre...
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IN jedem deiner Worte kann ich's lesen: Du bist nicht mehr, nein, du bist schon gewesen! Nicht daß dein Frühling ging und fast dein Sommer schwand, nein, dies ist nichts! Dem Leben abgewandt steht mancher, ehe er sein Leben lebte...
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