Jede Liebe ist voll Einsamkeit,
jede ist an die Schwelle der Schwermut gebaut,
wo des Zweifels Todesangst urwaldlaut
in die Wollust der Nächte schreit.

Alles, was der Mensch zum Menschen spricht,
ist noch tiefer als...

Ich will mein Haupt in deine Hände legen,
die Augen schließen ... (unsre Liebe singt) ...
und nichts mehr fühlen als den kühlen Segen,
der meiner Stirn jetzt endlich Frieden bringt.

Es rauscht der Ozean in unserm Schweigen,...

Je mehr du mich verläßt, desto lieber muß ich dich haben;
je älter ich werde, desto jungenhafter bin ich in dich verschwärmt.
Wieder hat sich heut mit der schüchternen Sehnsucht des Knaben
mein alterndes Herz nach dir gesehnt, um dich gehärmt....

Laß mich noch einmal die Liebe erleben,
die meine welkenden Jahre verjüngt,
daß wir uns wieder dem Schwärmen ergeben,
einer im andern sich zärtlich verjüngt,
daß wir den Frühling im Blut uns erwecken,
uns verwandeln im...

O daß die Liebe mich auf Flügeln trüge
Zu jenen Gründen, wo die ewigstillen
Meerquellen heimwärts in das Urbett quillen,
Heim gleiten in des Ursprungs Felsenkrüge,

O daß die Liebe schützend um mich schlüge
Die...

Poet: Franz Hessel

Ich trage dich stille
Geborgen an meiner Brust.
Des Lebens wilder Wille
Ist mir nicht mehr bewußt.

Kein Glück, daran ich hang,
Kein Schmerz, davor mir bang,
Fern liegen Leid und Lust.
...

Poet: Franz Hessel

Kaum glitt die Sonne durch das Grün
Der weißstämmigen, kühlen Buchen.
Über das bräunlich vermodernde Laub
Rieselndes Wasser tropfte.
Ein Buntspecht klopfte.
Wilde Rosen überrankten
Einen Flimmersonnenstrahl....

Poet: Georg Heym

O Eros' Fest und Feste der Sommerzeit!
Zu meinen Häupten rauschte die Waldung kaum.
Ich sah den hohen Wolkenbergen
Wünschelos nach in der grünen Dämmrung.

Da kamest du den sonnigen Pfad hinauf
Und auf dir ruhte...

Poet: Georg Heym

Und die Liebe brach auf, wie ein Sturm, wie das Licht, wie das Meer,
Aus der Tiefe sprang's auf, herzzwingend kam's über sie her,
Und sie sanken dahin, wie sinkt von den Sicheln das Feld
Tiefgebeugt, Mund an Mund, von dem Bogen des Gottes gefällt....

Poet: Georg Heym

Liebe, Liebe, wo bist du?
Wo bist du, die ich lieben möchte.
Wo bist du, bei der ich ausruhn möchte.
Vielleicht sitzest du jetzt
Auf deines Bettes Rand,
Und denkst daran,
Daß du mich nicht finden kannst,
...

Poet: Georg Heym