• [164]

    Sonna’noufgang.

    Schlôft au friedle ällz im Fleacka,
    Ruaht au ällz in Gott vertrout –
    Kräht der Gockel uffam Steacka,
    Weads uff oi’ môl wieder lout.

    5 Und ear kräht von Hansis Mischte
    Lout...

  • [10] Sonnenaufgang.

    Ein Morgen kam – ich starrte himmelan
    Und sah die Sonne auf der Rosenbahn.
    Ein Regenbogen schien sich aufzubauen
    Gleich einer Brücke in das Himmelreich,
    5 Gleich einem Dom ob niedren...

  • [82] Sonnenblick.

    Am grauen Tag, im Winterleid
    Wir standen am Fenster beide.
    Im Nebelkleid die Sorge schritt
    Dahin durch Wald und Weide.

    5 Da brach hervor der Sonnenquell,
    Die Sorge blich und...

  • [107]
     3.

    Sonnenfroh strahlt hier mein Auge,
    Sonnenfroh glüht hier mein Sinn,
    O, wie ich zum ersten Male
    Jauchzend fühle: daß ich bin!

    5 Hold im Ohr klingt mir der...

  • Faßt Mut zum Schmerz, daß seine Thräne nicht mehr fließt
    und dieser große Chor der Jugendbühne stumm ist:
    Die Glocke, die Charlotte Wolter hieß;
    der Hammer, der mit Lewinskys Rede das Gewissen schlug;
    5 und einer Brandung gleich die Stimme des Zyklopen Gabillon;
    Zerlinens Flüstern; und Mitterwurzers Wildstroms Gurgellaune;
    eine Tanne im Wintersturm...

  •      Die glühend rothe Sonne steigt
    Hinab in’s weitaufschauernde,
    Silbergraue Weltmeer;
    Luftgebilde, rosig angehaucht,
    5 Wallen ihr nach, und gegenüber,
    Aus herbstlich dämmernden Wolkenschleiern,
    Ein traurig todtblasses Antlitz,
    Bricht hervor der Mond,
    Und hinter ihm, Lichtfünkchen,
    10 Nebelweit, schimmern die Sterne.

         ...

  • I.
    Entlaubet euch, ihr ernsten Haine, immer;
         fallt, welke Blätter, langsam wirbelnd nieder;
         der holde Frühling kehret lächelnd wieder,
         und mit ihm neuer zauberischer Schimmer!
    5 Dann über des besiegten Winters Trümmer
         schwebt er dahin, mit duftendem Gefieder;
         ihm schallen süßer Mädchen frohe Lieder,
         und...

  • Sonntagsfrühe.

    Der Samstig het zum Sunntig gseit:
    „Jez hani alli schlofe gleit;
    „sie sin vom Schaffe her und hi
    „gar sölli müed und schlöfrig gsi,
    5 „und ’s gohtmer schier gar selber so,
    „i cha fast uf ke Bei meh stoh.“

    So seit er, und wo’s Zwölfi schlacht,
    se sinkt er aben in d'Mitternacht.
    Der Sunntig seit: „Jez ischs an mir!“...

  • [73] SONNTAGSPUBLIKUM VOR BÜHNEN

    Sonntagskinder sind Arbeitsfreie,
    Ungewöhnte. – Der Künstler verzeihe
    Ihnen ihr fremdes Geschau.
    Sonntagskinder sind plötzliche Fürsten,
    5 Glücklich an...

  • [42] SONNWENDTAG

    Es war am Sommersonnwendtag,
    Dein braunes Haar im Nacken lag
    Wie Gold und schwere Seiden.

    Da nahmst Du mir die feine Hand.
    5 Und hinter Dir stob auf der Sand
    Des Feldwegs an den Weiden.

    ...