Tiefe Nacht legt mir im Schlafe
kühle Lippen an die Scheiben,
rauscht und knistert - Hirten treiben
halbverträumt zu Dorf die Schafe.

Zögernd kommt ein Glück gegangen -
Still! daß es den Schritt nicht wende -...

Poet: Felix Grafe

Eine Nacht voll Angst und Verlangen -
So geht die Welt zur Ruh.
Auch der Mond ist niedergegangen.
Wir aber wandern - Du!

Zuweilen ein Baum mit dunkeln
Ästen, ein Haus, ein Licht -
Zuweilen ein fernes...

Die ganze Nacht,
Die ich verwacht,
Ein Brunnen rann,
Ein Vogel sang,
Und dann und wann
Im stillen Raum
Der Nachtwind klang
Im hohen Baum.

Die ganze Nacht,
Die ich...

Poet: Georg Heym

Die Flügel
Und Füsse
Der seligen Engel
Durchrauschen
So leise
Die schimmernde Nacht.

Es huschen,
Es flattern,
Es tanzen die Träume
Und füllen
Mit Lachen...

Poet: Mia Holm

Lieblich warst du schon am Morgen
Und zu Mittag, süsse Maid,
Doch am holdesten und schönsten
Bist du jetzt, zur Abendzeit.

Einen Kranz von Mondenstrahlen
Trägt dein sonnengoldnes Haar,
Und in weisse...

Poet: Mia Holm

NUN bist du nur ein Traum im Dämmerblau,
ein weißer Blütentraum, so still und licht.
Wie eine Blume blüht dein Angesicht
durch dieser Nebelschleier Silbergrau.

Ein Duft von Nelken zittert in der Luft,
weht kühl durch...

Poet: Felix Hübel

NUN kommt die Nacht und winselt wie ein Tier,
das keine Ruhestätte finden kann.
Und niemand kommt und streichelt es zur Ruh.
Aus dunklen Winkeln springt der Wahnsinn auf
und lacht und läuft in irrem Lauf
und kommt zu mir....

Poet: Felix Hübel

DIE Kiefernstämme ragen steil und schwarz.
Ich liege wie in einem tiefen Schacht,
am Grunde eines Brunnens, den noch keiner maß.
Hoch über mir schweigt dunkelblau die Nacht.

Ich höre dieser Stille rätselvollen Ton:
...

Poet: Felix Hübel

DURCH die Zweige weint der Wind.
Ich halte deine Hände,
die kühl wie Marmor sind,
und weine auch.

Du bist mein Kind,
nicht wahr, mein Kind bist du?
Und meine Liebe, meine Liebe deckt dich zu. —...

Poet: Felix Hübel

Nun liegt mir die Erde so ferne:
hoch über ihr schreit ich im Licht.
Ich seh in die ewigen Sterne,
suchend Dein Angesicht.

Ich suche, ohn' mich zu wenden,
bis mich Dein Lieben umflicht.
Wie wird dies...