• [175] Der gute Glaube.

    Schönes Leben! Du liegst krank, und das Herz ist mir
         Müd vom Weinen, und schon dämmert die Furcht in mir;
              Doch, doch kann ich nicht glauben,
                   Daß du sterbest, solang du liebst.

  •  Mein Glaube.[1]
     Von Joh. Heinr. Mädler.

    Auf dieser Wahlstatt blut’ger Meinungskriege,
         Wo Wahrheit und Vernunft begraben liegt,
    Auf dieser Kugel, wo vom Sieg zum Siege
         Das Ungeheuer der Verfolgung fliegt,
    5 In diesem Reich der Finsterniß und Lüge,
         Wo man die Menschheit in den Traum gewiegt,
    Hier...

  • VERNUNFT UND GLAUBE.

    Nur das Dunkel der Nacht enthüllt uns die höheren Welten,
         Blendendes Sonnenlicht deckt sie mit nichtiger Luft.
    Also Vernunft: Die Erderleuchterin hellet die Nähe,
         Aber verbirgt uns das Land, welches dem Glauben nur stralt.

  • Warum ist mein Herz so weich?
    Warum kann's so leicht vergeben?
    Warum schwimmt's in Wehmuth gleich,
    Wenn die fremden Lippen beben?

    War der Dank mir immer treu?
    Hat mir nie ein Blick gelogen?
    Trieb mich nicht zu stiller Reu'
    Oft ein Wort das mich betrogen?

    Wohl geschah...

  •  

    Ich glaub' an Gott von ganzem Herzen,
    Denn dieses Herz verkündigt Ihn! -
    Er ist im Himmel, ist auf Erden,
    Wohin der Geist des Menschen schauet
    Voll Sehnsucht oder heil'ger Ruh,
    Spricht Gottes guter Geist ihm zu! -

    Blumen...

  •  

    Ich glaub' an Dich! Ob tausend riefen:
    Ein Sturm der Liebe Bau zerschlägt,
    Ich weiß, in Deines Busen Tiefen
    Hat sich mein Bildniß eingeprägt.
    Den Glauben wahr' ich, daß ihn raube
    Kein Zweifel mir bei Tag und Nacht.
    Ich glaub' an Dich, und dieser Glaube
    Hat selig mich und froh...