• Die Kunst.

         Der Abend strahlt auf Pindus Höhn,
    Die Glut der Phantasie umglänzt die Gipfel,
    Ihr Athem weht durch diese Lorbeerwipfel,
    In deren Hain die Musen gehn.

    5      Von jedem Baum schwebt Melodie!
    Bald wird Gesang aus ferner Grotte hallen,
    Und durch die Nacht auf jener Quelle wallen,
    Der Phöbus Wunderkraft verlieh.

    ...
  •   
                        Die Kunst.

         Aus der Schaar der Götterfreuden,
    Stahl die jüngste Freude sich:
    Und der Fleiß, ein Sohn der Leiden,
    Nahte zu ihr jugendlich.
    5 Unschuld war in ihren Mienen,
    Treue war in seinem Blick:
    Und die Liebe zwischen ihnen
    Stiftete der Beiden Glück.

         Ich ermatte, sprach die Schöne,
    ...

  • Kunst und Liebe.

    Wandeln nicht viele Geister schon im Orkus,
    Weil der Körper noch träge hier sich quälet,
    Sonn’ und Mond sie wechseln und gehn vorüber,
         Sieh, er bemerkt’s nicht.

    5 Wunderlich stehn sie da im Frühlingslichte,
    Umgetrieben von tosenden Weltgeschäften;
    Keinen Ton der singenden Schöpfung in ihr
         Enges Gefängniß!...

  • An Lydia

    Mädchen, will man recht sich freun
    Wie sich's ziemt, so muß man fein
    Amors Spiele kennen;
    Also, Mädchen, höre mich,
    Im vertrauen Ton will ich
    Sie dir alle nennen.

    Erstlich...

  • Seht die sanfte Minna, seht,
    Wie sie da so reizend steht!
    Wie sich alles zu ihr drängt,
    Und an ihren Augen hängt!

    Ihres Lob's ist jeder voll.
    Wissen möcht' ichs wirklich wohl,
    Was ihr diese Reize giebt,
    Und warum man sie so liebt?

    Was man schön heißt, ist sie nicht:...