Antwort den 24. Nov. 1773
Wo bin ich? Wie? bist du noch eben diese
So leidenvolle Sorgenwelt?
Wo hätt' ich mir auch wohl ein Theil vom Paradiese
In deinen Kreisen vorgestellt?
War für...
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Der, den sein Geist zu Sternen nie getragen,
Dem der Begeistrung Flamme nicht
Das Herz durchglüht? wie kann der sagen?
Dies soll der Dichter, soll er nicht.
Mir gab einst mein Geschick für alles Schöne
Der reizenden Natur Gefühl,
Und eine Gottheit diese Töne
Für dich... -
Fliesst hin, ihr meine Tage,
Gleich diesem stillen Bache
Zum grenzenlosen Meere
Der frohen Ewigkeiten!
Lasst diesen müden Körper,
Lasst der Verwesung Glieder
Zum Seyn hinüber schlummern!
Was zögert ihr? - Eilt Stunden!
Schon seh' ich Edens Fluren,
Schon rührt mein Ohr das Jauchzen... -
Warte noch im Schosse mütterlicher Erde,
Liebstes Veilchen! Keime nicht hervor!
Denn betrüglich steiget eines falschen Lenzen
Sonne lächelnd über dir empor.
Hat sie deiner Hülle tückisch dich entschmeichelt,
So verbirgt sie unter Wolken sich,
Und die Schneegestöber, und der Fröste Schauer,
... -
An Theon
Sie sind schon Staub; o Theon schon,
Dahin gewelkt, sie rettete
Nichts, Deine Veilchen, die ich, ach!
Einst an dem schönsten Frühlingstag
Für Dich, voll reiner Zärtlichkeit,
... -
Zerfliess in Dank für Ihn gerührte Seele!
Preis Ihn, den Herrn! Lobsinge seine Macht!
Dich hat aus dunkler Nacht und aus des Grames Höhle,
Sein helles Licht hervorgebracht!
Er winkt' und ich entrann den Finsternissen!
Sah seiner Güte, sah der Weisheit Plan!
Dies hat (dacht ich jezt bei des Lebens... -
Liebe, die des Herzens Mängel
Durch Erbarmen gütig deckt,
Gieb, wenn einst des Todes Engel
Schon den Arm des Schreckens streckt,
Süssen Trost für meine Seele,
Dass, durch Christus Unschuld frey,
Sie von Schuld, vom Schwachheitsfehle,
Dir ein reines Opfer sey!
Friede... -
Ich bitte nicht um süsses Glück der Erde,
So viels dem Herzen Freude schafft;
Nur dass ich, Gott, Dir treu' erfunden werde
Dazu gieb meiner Seele Kraft.
Lass mich Dein Wort zu meinen Pflichten stärken
Und fördre jeden guten Trieb,
Lass allzeit mich auf Deine Wege merken
Und, wo ich fehle, da... -
In Elysiens Gefilden rauschet Harfenklang -
Töne mir herüber schmelzender Gesang!
Ich vergehe - meine Seele
Löst sich auf in Symphonie.
O! warum so weich geschaffen?
Warum dies Gefühl für sie?
Alles lispelt Wehmuth, alles weinet um mich her,
Und die Schöpfung lächelt meinem Blick nicht mehr... -
Das, was ich mir als Glück erwähle,
Wie selten ist dies Glück und Gut?
Was zagt denn muthlos meine Seele
Bey dem, was Gottes Weisheit thut?
Bey dem, was doch sein hoher Rath
Zu meinem Glück beschlossen hat. (S. 58)...