Fliesst hin, ihr meine Tage,
Gleich diesem stillen Bache
Zum grenzenlosen Meere
Der frohen Ewigkeiten!
Lasst diesen müden Körper,
Lasst der Verwesung Glieder
Zum Seyn hinüber schlummern!
Was zögert ihr? - Eilt Stunden!
Schon seh' ich Edens Fluren,
Schon rührt mein Ohr das Jauchzen
Der englischen Gesänge!
Mir glänzt, mit Amaranthus
Gekränzt, der ew'ge Frühling.
O eilt zu träge Tage!
Bringt mich ins Thal des Todes,
Des Todes? - Nein der Freude!
Ins Thal, das Fürsten fürchten.
Vor dem die Wollust grauet,
Mir ists ein Thal des Friedens.
Fliesst hin, ihr meine Tage
More from Poet
-
Wo aus dem Strom des grossen Meers der Zeiten,
Dem Schöpfenden sein kleines Bächlein quillt,
Da ward auch Dir für Ewigkeiten
Das Maas Erschaffener gefüllt.Da sahst Du, wie von heitrer Morgensonne,
Ein allbelebendes Entzücken... -
Den 31. Jan. 1774
Die junge Rose blüht. Gebohren
Ward sie vom West im Morgenthau,
Der Knospe unenthüllte Reize
Entschlüpften, und ihr WunderbauStand zum Entzücken da. Die Schöne
Lud jedes Aug in stiller... -
Wohl dem Weibe, das sich den Gefährten
Ihres Lebens auch zum Freund gewann!
Holder Anblick jugendlicher Schöne
Fesselt freilich auch den edlen Mann.
Aber ach! in welchen Händen
Und in wessen räubrischer Gewalt
Ist der... -
Komm, Selid, komm! Mit sorgenfreier Seele
Lass uns der Lust entgegen gehn!
Ich habe, glaube mir, schon junge Weste
In unserm lieben Thal gesehn.Sie weilten da auf kleinen Rasenhügeln,
Und übten sich im Sonnenschein,... -
Das, was ich mir als Glück erwähle,
Wie selten ist dies Glück und Gut?
Was zagt denn muthlos meine Seele
Bey dem, was Gottes Weisheit thut?
Bey dem, was doch sein hoher Rath
Zu meinem Glück beschlossen hat.