• Er sitzt bei meiner Liebsten dort
    In unbefangnem Scherz,
    Die Worte fließen munter fort
    Und ruhig schlägt sein Herz.

    Ich weile still alleine hier,
    Von ferne seh' ich hin,
    Und ach die süßeste Begier
    Durchbebt mir Herz und Sinn.

    Allein ich wagte mich nicht nah...

  • Wollt's Lieben wohl lassen,
    Wollt' küssen nit mehr,
    Wenn's nur nit von allem
    Das Schönste grad wär.
    _

    Könntst du nur mein Schätzel
    Ein einzigsmal sehn,
    Du thätst nix mehr sagen
    Und ließest mi gehn.
    _

    Laß reden und sagen,
    Laß...

  • 1.
    (Variation eines Goethe'schen Liedes)
    Wenn nach hellem, frohen Tage
    Dämmerung im Stübchen fließt,
    Da geschieht es, daß auf einmal
    Sich ein Schmerz in mich ergießt.

    Und ich fühle, wie das...

  • Daß lieblich du erheiterst meine Tage,
    Ich muß es dir, mein artig Mädchen, lassen.
    Du streuest reich auf meine Lebensstrassen
    Die schönsten Blümchen - was ich redlich sage.

    Doch Eines treibt mich stets zu neuer Klage:
    Daß du mich abhältst, Großes anzufassen
    Und aufzubaun ein Werk, das wie die Massen...

  • Des ew'gen Zwistes endlich müde,
    Schloß eines Tages der Verstand
    Ein Freundschaftsbündnis mit dem Herzen,
    Und beide gingen Hand in Hand.

    Und als sie gar nicht weit gegangen,
    Da trat heran ein armes Kind,
    Das bat um eine kleine Gabe -
    "Da hast du", rief das Herz geschwind.
    ...

  • O komm zurück, mein Leben,
    O komm zu mir zurück!
    Ich will dir alles geben -
    Herz, Seele, Leben, Glück!

    Und einsam will ich sterben;
    Nur meine Lieb nimm an!
    Die will ich nicht begraben,
    Weil sie nicht sterben kann!

    aus:...

  • Nach ihrem Bilde im neuen Museum zu Berlin

    Auf dem Götterwagen* ziehet
    Freia durch die Welt einher -
    Thränenlos ihr Antlitz glühet
    Bang in Schmerz und sorgenschwer.

    Mit dem Schmuck der...

  • 10.

    10.
    Ich sah dich stehn an steilem Bergeshange,
    Der Wald verstreute weiße Blüthenflocken,
    Vielstimmig scholl der Vögel trautes Locken,
    Die Sonne neigte sich zum Niedergange.

    Der Windhauch küßte neckisch deine Wange
    Und spielte sanft in deinen dunklen Locken,
    Du aber lauschtest fernen...

  • 11.

    11.
    Vor deinen Zauberblicken müssen weichen
    Im Kreis der Fraun die strahlenden Gesichter,
    Gleichwie des Himmels kleine Sternenlichter
    Im Feuerglanz der Sonnengluth erbleichen.

    Ein jeder Zug an dir ist ohnegleichen,
    Kein Lob, das dich nicht schmückt, ersinnt der Dichter,
    Mit Preis zu...

  • 12.

    12.
    Sei nicht so schön! - Mich lockt's mit Macht, zu schauen
    Des Leibes Maß, den Schmelz des Angesichts,
    Mein Aug' spürt Glanz wie Glanz des ew'gen Lichts,
    Und doch - der Anblick giebt mir Angst und Grauen.

    Zu hoch stehst du ob uns, du Zier der Frauen,
    Mir ist's, als hört ich Worte des Gerichts:...