• Vernahmst du nie, was fast mit Zähren
    Mein Herz zu dir durch's Auge spricht:
    Was du nicht willst, nicht kannst gewähren,
    Du Holde, o versprich mir's nicht!

    Schlimm ist's, dem armen Kranken sprechen
    Vom nahen freudevollen Tag;
    Enttäuschung wird das...

  • Erschrocken fühl' ich, daß ich blute,
    Und weiß doch nicht, woher mir's kam.
    Trüb, todestrüb ist mir zu Muthe
    Und frag' mich selbst: woher mein Gram?

    Braucht' ich nur eine Hand zu rühren
    Nach einem Schatz, ich ließ es sein,
    Und pocht' das Glück an...

  • Kein Mitleid! keins! - Behalt's zu eigen,
    Schenk's jenem, der dich drum ersucht! -
    Ich brauch' nur Einsamkeit und Schweigen
    Und beides find' ich auf der Flucht.

    Genesen werd' ich - dich verlassen
    Scheint mir wie Tod jetzt. Doch - es sei!
    Stumm will...

  •  
    Die Lilje in der Gruft
    Geheimnißdunkler Haine,
    Sie hat für ihren Duft
    Den Wald im Mondenscheine!

    Die holde Nachtigall
    Fern, fern von Menschensteigen,
    Sie hat für ihren Schall
    Die Nacht mit ihrem Schweigen.

    ...

  • Du bist so schön! Dürft' ich dir sagen
    Wie tief mein wundes Herz dich liebt,
    Wie es mit Klagen und Verzagen
    Sich schmerzlich dir zu eigen giebt!

    Es ruht im Schatten der Gedanken
    Mein dunkler Geist, ein tiefer See -
    Blickst du wie Mondlicht ob dem Kranken,
    Entführt, entführt ist alles Weh....

  • Du schöner, friedvoller Abend,
    Du strömest dich aus in Licht
    Die Herzen alle erlabend,
    Nur meines, nur meines nicht.

    Der Strom mit den tausend hellen
    Goldlichtern rauschet so süß,
    Es ist als gingen die Wellen
    Noch heute in's Paradies!

    Ich aber wandle trübe...

  • Du, meine schöne junge Rose,
    Die mir an's Herz das Schicksal warf,
    Daß nun das Herz, das hoffnungslose,
    Nicht mehr in sich verzagen darf,

    Du bringst mir meinen Frühling wieder,
    In frische Purpurglut getaucht,
    Es ist dein Duft, der diese Lieder
    Mit neuer Ahnung süß durchhaucht.
    ...

  • (An H.)

    Eine Silberlichtspur folgt dem Kahn
    In der stillen Nacht auf seiner Bahn -
    So ließ dein Erscheinen eine helle
    Spur in meines Lebens dunkler Welle.

    Jene Spur, die in den Wassern ruht,
    ...

  •  
    Gebrochnes Herz, zerriss'nes Leben,
    Gefallner Engel, stumm und blaß,
    Dem ich an Rosen wollte geben,
    Was eine junge Brust besaß;
    Geliebtes Unglück schöner Tage,
    Geknickte Lilje, irrer Geist,
    Der heute ohne Wort der Klage
    Sich von dem treu'sten...

  • Ich träumte lang und war der Schmerzen Beute
    Ich bin erwacht und fühle mich genesen,
    Ich harre dein – wann kommst du süßes Wesen?
    Schon hallt von Dom das stille Nachtgeläute.

    Sieh wie mein Stübchen prangt! heut Morgens streute
    Ich Bänder bunt und Blumen auserlesen
    Hin auf mein Bett, wie ich gewohnt...