• Des Frühlings Odem weht voll Duft,
    Die frischen Knospen treiben,
    Die Lerche singt aus blauer Luft,
    Wer kann da traurig bleiben?

    Du warmer, goldner Sonnenschein,
    Nach so viel eisgen Tagen
    Dringst Du mir tief in's Herz hinein
    Und läßt es freudig schlagen.

    Hinaus in...

  • Sonnenschein dringet ein
    In der dunklen Erde Schollen,
    In die braunen, knospenvollen
    Baumeszweige, dringt mit Lust
    In der Vögel kleine Brust,
    In der Menschen Herz und Augen,
    Voll bereit ihn einzusaugen;
    Füllet Alles, Erd' und Luft,
    Wonnereich mit Frühlingsduft.

    ...

  • Der Frühling schwand, und vielgestaltig
    Wie seine Lust ist nun das Leid,
    Viel tausend Blättchen mannichfaltig
    Verwehn mit ihm für alle Zeit,

    Der Frühling, das ist süße Mahnung,
    Der Träume und der Hoffnung Reich,
    Ist Sehnen, Wunsch und Liebesahnung
    Und ist Genügen doch zugleich.
    ...

  • Du tratest zu mir in das Zimmer -
    Fremd war mir die hohe Gestalt -
    Du grüßtest bewegt mich und leise,
    Ich dankte gemessen und kalt.

    "So mahnt dich kein einziges Zeichen,
    Das dir in Erinnrung blieb,
    So hast du mich gänzlich vergessen,
    Mein armes, verlorene Lieb?"

    Die...

  • Ich habe gekannt ein süßes Lied
    Und habe verloren die Weise,
    Nur manchmal ein Klang durch die Seele zieht
    Ganz leise, leise.

    Im lauen Wehn zur Frühlingszeit,
    Wenn die Lerche wirbelt im Kreise,
    Da tönt es herüber von ferne weit
    Ganz leise, leise.

    Wenn Wandervögel gen...

  • Ob wir uns wiedersehn?
    Ob ich der Zukunft noch Freuden entringe,
    Oder ob einst nur Erinn'rung sie bringe,
    Ob wir uns wiedersehn?

    Wie wir uns wiedersehn?
    Soll ich es fürchten mit ahnender Trauer,
    Soll ich es hoffen mit freudigem Schauer,
    Wie wir uns wiedersehn?

    ...

  • Sinkt ein Mensch zum letzten Schlummer nieder,
    Wenn des Lebens Gluten ausgeflammt,
    Scheidend giebt er dann der Erde wieder
    Das gedankenvolle Haupt, die Glieder,
    Alles, was der Erde nur entstammt.

    Aus des Himmels Thor, dem morgenroten,
    Schweben lichte Engel dann herab,
    Weilen auf der Erde,...

  • So gehst du denn vorüber
    Zu der bestimmten Zeit;
    Das Auge wird mir trüber
    Und seh' doch sonst so weit

    Du weißt nicht, daß zwei Augen
    Dir geben treu Geleit -
    Was könnt' es uns auch taugen,
    Wär' dir bekannt mein Leid?

    Mir wird das Auge trüber
    Und seh' doch...

  • Du fragst, warum dem Bunde
    So Glück als Frieden fehlt?
    Das ist, weil ihn kein Glaube
    Und kein Vertrau'n beseelt.

    Wann wirst auch du erkennen,
    Was ich schon längst bedacht,
    Es ist auch hier der Glaube
    Allein, der selig macht. (S. 47)...

  • Ich hab' meine Lust an dem frischen Grün,
    An dem Flüstern und Rauschen der Blätter,
    An der duftigen Blumen Sprossen und Blüh'n,
    An der Lerche hellem Geschmetter.

    Ich hab' meine Lust an der Sonne Glanz,
    An der Sterne lichtem Gefunkel,
    An der plaudernden Wellen flüchtigem Tanz
    In des Waldes...