Ich habe gekannt ein süßes Lied
Und habe verloren die Weise,
Nur manchmal ein Klang durch die Seele zieht
Ganz leise, leise.
Im lauen Wehn zur Frühlingszeit,
Wenn die Lerche wirbelt im Kreise,
Da tönt es herüber von ferne weit
Ganz leise, leise.
Wenn Wandervögel gen Süden hin
Entschweben auf luftigem Gleise,
Dann hallt es verlockend durch Herz und Sinn
Ganz leise, leise.
Wo weiße Rosen vergessen blühn,
Die Müden sich ruhn von der Reise,
Da flüstert es unter den Halmen grün
Ganz leise, leise.
Und wo die Tannen voll Kerzenpracht
Süß duften trotz Schnee und Eise,
Da klingt es in heiliger Weihenacht
Ganz leise, leise.
Und da, wo die Liebe die Liebe fand
In des Lebens verrinnendem Kreise,
Da schallt es wie Grüße aus besserem Land,
Ganz leise, leise.
So lausch' ich und suche nun sehnsuchtsbang
Die alte, verlorene Weise
Und höre doch nichts als den Echoklang
Ganz leise, leise.