• Zum Ohr der Geliebten töne, mein Lied!
    Und sag' es ihr flüsternd und leis,
    Wenn sie lauscht dem Ton, der vorüberzieht:
    Er liebt dich, er liebt dich so heiß!

    Zu ihr, der Geliebten, geh', mein Gedicht!
    Und sprich du und rede für mich:
    Wenn dich ihr strahlendes Aug' überfliegt:
    Er liebt dich,...

  • Sieh', süßes Lieb, die Rose,
    Sie neigt den Kelch herab
    Und läßt die Purpurblüten
    Hinab in's grüne Grab!

    Und alle Blümchen schlafen
    Vor Gram und Sehnsucht ein:
    Die Ros' ist ja verblühet,
    Die Herrin hoch und rein!

    Allein der Lenz kehrt wieder,
    Die Veilchen...

  • Es sind drei zarte, wundervolle Saiten,
    Die lieblich klingen in des Menschen Brust:
    Wenn ihre Töne ihn durch's Leben leiten,
    Lacht Freude nur und hohe Wonn' und Lust!

    Ist eine von den Saiten erst zersprungen,
    Du armer Erdensohn! in deinem Herz:
    Dann sind die andern beiden auch verklungen,
    ...

  • Die Myrthe schlang man durch der Jungfrau Haar
    Und führte sie geschmückt zum Traualtar.
    Und leise hat ihr Mund das Ja gesprochen,
    Ihr Mund, doch nicht ihr Herz: das war gebrochen!
    Still litt sie und verschied. Als ihre Bahre
    Man senkte in die Gruft hinab:
    Kam nur ein bleicher Mann mit Lockenhaare
    Und...

  • Dein auf immer, dein auf immer,
    O du holde, süße Maid,
    In der Jugend Rosenschimmer,
    In des Lenzes Sonnenzeit!

    Dein auf immer, mag erbleichen
    Deines Haares dunkle Pracht,
    Wolken deine Stirn umschleichen:
    Meine Liebe ewig wacht!

    Mag dein Auge, das von Liebe...

  • Röslein war purpurroth
    Heute ganz früh,
    Ach! und jetzt ist sie todt,
    Blühet dir nie!

    Röslein, es ruft dir zu
    Rosige Maid!
    Bald, bald verblühest du,
    Ach! vielleicht heut!

    Heut noch, mein süßes Lieb!
    Fröhlich bist du:
    Morgen so kalt und trüb',...

  • Und mögen Donner gleich dich dräuend wecken,
    Des Meers empörte Fluten dich umtosen,
    Mögst du um Leben oder Tod nur losen,
    Wenn gierig züngelnd Flammen dich umlecken:

    So muß dein Herz doch zweifelnd nicht erschrecken,
    Auf dieser Erde pflückt man wenig Rosen,
    Ruht selten nur auf sanften, weichen Moosen,...

  • Du bist so schön wie die Blume,
    Wie sie so hold und mild,
    Du strahlst wie sie in der Sonne
    Und schmückest das Gefild.

    Doch schöner noch als die Blume,
    Sie ist so stumm und still,
    Allein deine Augen sprechen
    Der Wunder laut und viel!

    Dein Mund ist voll süßer Töne,...

  • Mit lächelndem Gesicht
    Lagst du in süßer Ruh',
    Umstrahlt von mildem Licht:
    Ach! wovon träumtest du?

    Verzaubert schienst du mir,
    Die blauen Aeuglein zu,
    Entrollt der Locken Zier:
    Ach! wovon träumtest du?

    Ein Engel zu dir sprach
    Und flüsterte dir zu...

  • Es saß der Knabe an dem Bach,
    Auf grünem Blumenrain,
    Und dachte sinnend drüber nach,
    Was Liebe möchte sein!
    Sie sagen, Liebe machet Harm
    Und ist doch süß dabei,
    Ein Balsam und doch glühend warm:
    Das schien ihm wunderneu!

    Da kam daher ein Mädchen fein,
    So rosig schön...